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Offiziell durfte es keine Schwerverbrechen im sozialistischen Staat geben. Doch es gab sie sehr wohl. Die Dokumentation stellt die Arbeit der Stasi Spezialkommission vor. Die Aufgabe der Sondereinheit des Ministeriums für Staatssicherheit der DDR war es, diese Verbrechen aufzuklären und gegenüber der Öffentlichkeit zu verschleiern. Auf auf diese Weise wurde das Bild der DDR geschönt.
Sexualverbrechen, Morde oder gar Serienmorde durfte es nach dem Selbstverständnis der DDR in einer „entwickelten sozialistischen Gesellschaft“ nicht geben. Nach offizieller Lesart waren Kapitalverbrechen gesellschaftliche Auswüchse im kapitalistischen Westen. Doch auch in der DDR gab es Triebtaten, Morde und eine Kriminalpolizei, die für deren Aufklärung zuständig war – im Prinzip. Wenn jedoch Verbrechen als „staatsgefährdend“ eingestuft wurden und man befürchtete, dass es in der Bevölkerung zu Unruhe und damit zu Kritik am Staat kommen könnte, übernahm die sogenannte Spezialkommission den Fall. Eine Sondereinheit, ausgestattet mit geheimdienstlichen Befugnissen und von keinerlei rechtsstaatlichen Grenzen eingeschränkt, ausgerüstet mit modernster Technik und der Logistik eines der mächtigsten Geheimdienste der Welt. Die Dokumentation stellt drei bislang nicht veröffentlichte Kriminalfälle vor. Zunächst die Serie mysteriöser Säuglingsmorde in der Leipziger Frauenklinik 1986. Die Hintergründe dieser Taten wurden ebenso vertuscht wie die des Polizistenmordes in Berlin oder die des Serien-Kindermörders Martin S. in den Jahren 1983 bis 1984. Filmemacherin Gabi Schlag hat ehemalige Mitglieder der Spezialkommission und der Mordkommission interviewt. Sie befragt Historiker, Bürgerrechtler und Menschen, die damals mit den Morden konfrontiert waren. Ein enthüllender Film über die weitgehend unbekannte Arbeit der Spezialkommission der DDR, die den Auftrag hatte, Verbrechen aufzuklären, um eben diese vor der Öffentlichkeit im Dienst der DDR-Staatssicherheit geheimzuhalten und zu vertuschen.
Quelle: Gabi Schlag Bild: Arte arte.tv
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