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Kurator'in für: Fundstücke Klima und Wandel Feminismen
Dr. Michaela Haas schreibt Kolumnen für die Süddeutsche Zeitung und Lösungsreportagen für David Byrnes Magazin Reasons to be Cheerful, weil sie davon überzeugt ist, dass es selbst für die drängendsten Weltprobleme Lösungen gibt. Sie ist Mitglied des Solutions Journalism Network und Autorin mehrerer erfolgreicher Sachbücher. 2024 erschien ihr jüngstes Buch 108 Arten, dem Leben einen Sinn zu geben (OW Barth, 2024).
Michaela arbeitet als Reporterin und Kolumnistin für die Süddeutsche Zeitung, GEO, Neue Zürcher Zeitung, Die Zeit, u.a. In Amerika erschienen ihre Artikel unter anderem in der New York Times, Mother Jones, Al Jazeera, Huffington Post, Psychology Today, CBS, u.a. Zuvor war sie unter anderem Moderatorin des ARD-Kulturweltspiegels und von Diskussionssendungen wie Live aus dem Alabama.
Ich habe ein Faible für etwas unkonventionelle Genies, die nicht darauf warten, dass andere die Weltprobleme lösen, sondern einfach selbst Lösungen erfinden. Deshalb begeistert mich der Niederländer Dave Hakkens, der diese Woche in der Zeit porträtiert wird.
Das Problem ist bekannt: Weltweit werden weniger als zehn Prozent des Plastikmülls recycelt, das meiste wird verbrannt, landet auf Müllhalden oder im Meer. Wir kippen jede Minute ein LKW-Ladung Plastik in die Ozeane.
Hakkens wollte nicht warten, bis die Verantwortlichen endlich das Recycling auf die Reihe kriegen und begann so lange zu tüfteln, bis er Wege fand, Plastik selbst zu recyclen. Sein Herzensprojekt heißt »Precious Plastic«, also "kostbares Plastik", eine Art alternatives Labor zur Recycling-Forschung. Seine Entwicklung ist so genial, dass ihn nun alle nachmachen wollen.
Hakkens zeigt Fotos von Werkstätten in Brasilien, Südkorea und Uganda, die seine Maschinen zum Plastikrecycling nutzen. Genau genommen, ist es meist das, was der Begriff »Upcycling« beschreibt: Die Leute machen aus Müll neue Produkte. Sie stellen Vasen oder Sonnenbrillen her, fertigen bunte Kacheln oder Platten, einer hat sogar ein Lastenrad aus Plastik gebaut. Viele verkaufen die Produkte direkt aus ihrer Werkstatt, sie können aber auch kostenfrei den »Bazar« auf der Precious-Plastic-Webseite nutzen. Dort gebe es inzwischen ein Transaktionsvolumen von rund 20.000 Euro pro Monat, sagt Hakkens. Gerade arbeiten sie bei Precious Plastic daran, es den Leuten noch einfacher zu machen. Sie bieten zum Beispiel online Businesspläne an, mit denen die Nutzer durchrechnen können, wie viele Produkte sie herstellen müssen, um profitabel zu sein, und wie viel Material sie dafür brauchen.
Das absolut lesenswerte Zeit-Porträt ist kostenpflichtig, aber man kann sich zum Beispiel kostenlos hier auf YouTube anschauen, wie er dem Rapper Jaden Smith einen monumentalen Plastiktisch baut.
Quelle: Sebastian Kempkens Bild: Precious Plastic Artikel kostenpflichtig zeit.de
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