sharing is caring
ist wirklich so!
Vielen Dank fürs Teilen!
Kluge Köpfe filtern für dich relevante Beiträge aus dem Netz.
Entdecke handverlesene Artikel, Videos und Audios zu deinen Themen.
Jahrgang 1986, hat Film und Filmwissenschaft am Bard College in New York studiert und schreibt als freie Journalistin unter anderem für die FAZ, FAS, ZEIT Online, Krautreporter und Monopol. 2014 gründete sie das BLOCK Magazin (www.block-magazin.de), das sie seitdem herausgibt. 2017 erschien ihr erster Roman "Blaupause" beim Hanser Verlag. Sie lebt und arbeitet in Berlin.
"Shitty Media Men", so hieß die Liste, die in den Tagen nach dem Weinstein-Skandal im Internet zirkulierte. Mehrere Frauen aus der Medienwelt hatten darin anonym verschiedene Männer der sexualisierten Gewalt bezichtigt. Schnell wurde Kritik an der Liste laut, und seine (ebenfalls anonyme) Verfasserin löschte das Dokument. Letzte Woche wurde bekannt, dass Katie Roiphe, freie Journalistin, vorhatte, den Namen der Urheberin in einem Text für "Harper's Magazine" zu veröffentlichen – von einem journalistischen Standpunkt aus gesehen einigermaßen unverantwortlich. Daraufhin bekannte sich Moira Donegan in diesem Text selbst dazu, die Urheberin zu sein.
Das alles mag wie ein Nebenschauplatz wirken, aber die Debatte um die Liste ist sehr instruktiv, exemplifiziert sie doch die Ängste vor einer völlig unkontrollierten Selbstjustiz. Donegans Essay beschreibt ihre Intentionen und begründet ihre Idee für die Liste unter anderem damit, dass "Whisper Networks", also informelle Netzwerke, in denen Frauen sich gegenseitig warnen, mitunter ein Privileg der etablierteren Menschen in der Branche sind. Diejenigen, die gerade anfangen, diese Warnungen also vielleicht am nötigsten hätten, sind von diesen Netzwerken ausgeschlossen. Ihre Stellungnahme ist lesenswert, weil ihre Beweggründe sehr viel über die Art und Weise aussagen, wie Frauen versuchen, sich vor sexualisierter Gewalt zu schützen.
Quelle: Moira Donegan EN thecut.com
Bleib immer informiert! Hier gibt's den Kanal Feminismen als Newsletter.
Einfach die Hörempfehlungen unserer Kurator'innen als Feed in deinem Podcatcher abonnieren. Fertig ist das Ohrenglück!
Öffne deinen Podcast Feed in AntennaPod:
Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.
Öffne deinen Podcast Feed in Apple Podcasts:
Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.
Öffne deinen Podcast Feed in Downcast:
Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.
Öffne deinen Podcast Feed in Instacast:
Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.
Öffne deinen Podcast Feed in Apple Podcasts:
Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.
Öffne deinen Podcast Feed in Podgrasp:
Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.
Bitte kopiere die URL und füge sie in deine
Podcast- oder RSS-APP ein.
Wenn du fertig bist,
kannst du das Fenster schließen.
Öffne deinen Podcast Feed in gpodder.net:
Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.
Öffne deinen Podcast Feed in Pocket Casts:
Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.
Was mich an der Debatte über diese Liste ärgert, ist, wie selbstverständlich sie heute als ein Hexenjagd-Dokument dargestellt wird. Die Liste war dafür gedacht, damit Frauen sich gegenseitig vor besonders übergriffigen Männern in ihrem Arbeitsumfeld informell warnen können. Nicht als rechtsgültiges Dokument, nicht als Anweisung zum Sturz bestimmter Männer, noch nicht einmal als öffentliche Anklage. Keine der Frauen, die darin zu Wort gekommen sind, hatte auch nur die Vorstellung, dass sämtliche liberalen amerikanischen Medienhäuser die Typen, denen darin Vorwürfe gemacht werden, aus Angst vor ihren Anlegern ohne rechtliche Grundlage feuern. Wenn man dieses Hexenjagd-Argument akzeptiert, hat man in dieser Diskussion schon halb verloren, finde ich ...
danke...wirklich spannend. Beeindruckend wie offen sie das schildert und es ist ganz leicht zu verstehen, wie ihr das "passiert" ist. Warum allerdings weniger privilegierte Frauen von einer solchen Möglichkeit der Austauschs ausgeschlossen sind, habe ich schlicht nicht verstanden.
Es ist auch leicht sich an dem Guten zu freuen, dass das Papier mit sich gebracht hat: Warnung für andere, eine Art Erleichterung für die Anklägerinnen. Irgendwie ja aber doch ein Höhepunkt die Stelle, wo sie sich mit dem Vorwurf der Manipulierbarkeit des Dokumentes auseinandersetzt und der dramatischen Gefahr falscher Beschuldigung. Und ihre Einlassung, dass sie eingangs aufgefordert hat, kritisch zu sein, ist aus meiner Sicht natürlich eben so hilflos in diesem Kontext, wie ihr trotziger Hinweis, dass eben "Frauen sehr wohl kritisch denken können und sich ein eigenes Bild machen können (the idea that women are skeptical, that we can think and judge and choose for ourselves what to believe and what not to.)".
tbc
...
Gerade auch durch das Ende des Textes entsteht der Eindruck der Rechtfertigung des Dokumentes...ein klares Bedauern sieht anders aus oder? Aber gibt es eine Alternative dazu so eine anonyme Schandliste, auch noch als spreadsheet, abzulehnen? Für mich nicht.
Las eben noch diesen Beitrag von Magaret Atwood (https://www.theglobean...) im Bezug auf eine Affaire um die falsche Beschuldigung eines Mitarbeiters an der UBC. Hier schreibt sie:
"If the legal system is bypassed because it is seen as ineffectual, what will take its place? Who will be the new power brokers? It won't be the Bad Feminists like me. We are acceptable neither to Right nor to Left. In times of extremes, extremists win. Their ideology becomes a religion, anyone who doesn't puppet their views is seen as an apostate, a heretic or a traitor, and moderates in the middle are annihilated. Fiction writers are particularly suspect because they write about human beings, and people are morally ambiguous. The aim of ideology is to eliminate ambiguity."