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unpiq: Die Bundeswehr verharrt im alten Denken
schreibt, kuratiert, gibt heraus
Kurator'in für: Flucht und Einwanderung Literatur Fundstücke Zeit und Geschichte
Dissertation über John Berger (Dr. phil.). Seine Essays und Interviews, seine Reportagen und Rezensionen erscheinen u. a. in Neue Zürcher Zeitung, Blätter für deutsche und internationale Politik, Sinn und Form, Jacobin und Lettre International. Als Historiker wertet er den in der Berliner Staatsbibliothek vorliegenden Nachlass seines Vaters aus. So erschienen »Die Bismarcks. Eine preußische Familiensaga vom Mittelalter bis heute« (2010, zusammen mit Ernst Engelberg) oder die von ihm herausgegebene Neuedition von Ernst Engelbergs »Bismarck. Sturm über Europa« (2014). Als Buchautor publizierte er zuletzt das literarische Sachbuch »An den Rändern Europas« (2021).
Ich habe heute unseren neuen Traditionserlass gezeichnet. Der letzte stammte aus dem Jahr 1982. Deutschland war geteilt, unsere Außen- und Sicherheitspolitik bestimmt durch die Blockkonfrontation zwischen den USA und der Sowjetunion. Die Bundeswehr war eine Wehrpflichtarmee, fokussiert auf die Landesverteidigung gegen die Armeen des Warschauer Paktes. Der alte Traditionserlass wusste noch nichts von der Armee der Einheit und von der Armee im Einsatz.
So Ursula von der Leyen in einer Rede anlässlich der Umbenennung einer Kaserne. Es ist die erste Militäreinrichtung, die nach einem im Krieg gefallenen Bundeswehrsoldaten heißt. Er verteidigte, einen ehemaligen SPD-Minister zitierend,
Deutschland am Hindukusch.
Wer die Lage nüchtern betrachtet, stellt fest, dass 6 Bundesregierungen in Folge den Kampf gegen die Taliban in Afghanistan verloren haben, geschweige denn, eine Demokratie aufbauten. Mittlerweile findet man überall Beiträge, die das Desaster benennen. Ein Beispiel:
Im Bereich der Forschung findet man solche Stimmen schon länger, etwa bei Shannon D. Beebe und Mary Kaldor:
Der "Krieg gegen den Terror", wie er im Irak und in Afghanistan geführt wurde, entfesselte ein komplexes und tödliches Phänomen des 21. Jahrhunderts, vom dem sich globale Terrornetzwerke nähren.
...
Das 21. Jahrhundert wird ebensowenig eine Wiederholung des 20. Jahrhunderts sein, wie dieses eine des 19. Jahrhunderts war. Die strategische Algebra des Kalten Krieges ... muss durch ein genaues Kalkül der Bedingungen ersetzt werden, die Krisen auslösen, in denen „intelligente“ Bomben keine Lösung sind und in denen kein Raum für das Gezänk um traditionelle Aufgabenverteilungen ist.
http://www.suhrkamp.de/buecher/unsere_beste_waffe_ist_keine_waffe-shannon_d_beebe_42336.html
Mit der Behauptung etwas Neues zu beginnen, verharrt das Verteidigungsministerium im alten Denken des Kalten Krieges.
Quelle: Ursula von der Leyen (wahrscheinlich Ghostwriter) bmvg.de
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