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Kurator'in für: Flucht und Einwanderung Literatur Fundstücke Zeit und Geschichte
Dissertation über John Berger (Dr. phil.). Seine Essays und Interviews, seine Reportagen und Rezensionen erscheinen u. a. in Neue Zürcher Zeitung, Blätter für deutsche und internationale Politik, Sinn und Form, Jacobin und Lettre International. Als Historiker wertet er den in der Berliner Staatsbibliothek vorliegenden Nachlass seines Vaters aus. So erschienen »Die Bismarcks. Eine preußische Familiensaga vom Mittelalter bis heute« (2010, zusammen mit Ernst Engelberg) oder die von ihm herausgegebene Neuedition von Ernst Engelbergs »Bismarck. Sturm über Europa« (2014). Als Buchautor publizierte er zuletzt das literarische Sachbuch »An den Rändern Europas« (2021).
Der indische Autor Pankaj Mishra ist kein Unbekannter auf piqd. Von seiner Position sieht er aus einem anderen Blickwinkel auf den großen Krieg im Osten als der "neu vereinte Westen". Und das meint nicht nur, dass er für ihn im Norden stattfindet.
Auf Spiegel.de ist das hier empfohlene englische Original frei zu lesen, dagegen ist die deutsche Übersetzung im Spiegel und hier auf Blendle kostenpflichtig.
Wenige Schlaglichter aus der Übersetzung:
Wenn man nach warnenden Beispielen fragt, würde ich tatsächlich an die westliche Reaktion auf 9/11 erinnern – und nicht, wie derzeit viele Politiker und Journalisten, an Hitler, München und die Appeasementpolitik von 1938. Die Fanatiker der al-Qaida haben am 11. September sehr viele Menschen getötet und enormen Schaden angerichtet. Doch als global noch verheerender als die ursprüngliche Gewalttat hat sich die katastrophal dumme Reaktion auf die Anschläge herausgestellt – die Eröffnung eines Krieges gegen den Terror, in den so viele Staaten einbezogen wurden und der, wie wir heute wissen, in Niederlage und Demütigung und im politischen Zerfall ganzer Weltteile endete.
Mishra ist sich sicher, dass das von Putin geführte Russland den Krieg verlieren wird wie al-Qaida, aber die vom Westen verursachten Folgeschäden könnten langfristig einen größeren Schaden anrichten.
Für veraltet hält er das im Westen immer noch gebräuchliche Denken und Handeln, das im Kalten Krieg verharrt und begründet es so:
Es erweckt den Eindruck, es gäbe nur diese zwei Machtblöcke. In Wahrheit ist die Welt zutiefst vernetzt. Indem ihr Russland bestraft, bestraft ihr unbeabsichtigt viele andere und ärmere Länder. Ihr fördert die Paranoia und ermutigt Autokraten, genau den Weg einzuschlagen, den China geht.
Bestimmt sind die Positionen von Pankaj Mishra die eines weltweit gelesenen Autors, also subjektiv gebrochen, aber in ihnen werden fundamental andere Erfahrungen dargestellt.
Das zeigt sich auch in diesem Dossier der Stiftung für Politik und Wissenschaft, die u. a. die Bundesregierung berät. Die Wahrnehmungen und Interessen wichtiger Akteure in Afrika und dem Nahen Osten unterscheiden sich gravierend von denen des "Westens".
Deshalb hat Mishra Recht, wenn er im Spiegel feststellt:
Wenn Sie die Länder zählen, die sich enthalten haben (in der UNO, A. E.) oder es ablehnen, sich den Sanktionen gegen Russland anzuschließen, dann haben Sie es mit der breiten Mehrheit der Weltbevölkerung zu tun. Alle haben ihre eigenen Motive, die Sanktionen nicht mitzutragen und die Invasion nicht zu verurteilen. Die Vorstellung, die gesamte internationale Gemeinschaft wäre gegen Russland geeint, ist jedenfalls eine Selbsttäuschung.
Zeigen sich hier, wenn es zu keinem Dritten Weltkrieg mit Atomraketen kommt, Umrisse einer neuen Welt(un)ordnung?
Quelle: Bernhard Zand fragt Pankaj Mishra, Dossier der SWP EN www.spiegel.de
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Ich weiß nicht. Der Rat den Krieg durch Verhandlungen mit Putin zu beenden, der offensichtlich gar nicht verhandeln will, erscheint mir weltfremd. Und zu glauben, das die Führer Rußlands und Chinas jemals Teil der westlichen Moderne sein wollten ist es, vorsichtig gesagt, auch. Putin hatte nie vor sich demokratischen Wahlen zu stellen und die Opposition gedeihen zu lassen. Und bei der führenden Rolle der chinesischen KP war immer die rote Linie für die Verwestlichung Chinas ….
Sonst ist vieles gut beobachtet. Ja, Politik ist kein idealer Prozess und Indien keine ideale Demokratie. Modi wahrscheinlich auch kein Demokrat?
Sehr lesenswert. Wie immer muss man schauen, mit dem Bad nicht auch das Kind auszuschütten. Der Westen muss die negativen Folgen seiner Russland-Sanktionen auf unbeteiligte Länder des globalen Südens abmildern, so gut es geht. Er wird nur attraktiv bleiben, wenn er an seiner soft power arbeitet und sich selbst an die Standards hält, die er für andere proklamiert.
Mir scheint Mishra text einer der wichtigsten zum aktuellen Ukraine-Krieg; er enthält wichtige Ratschläge gerade für "den" Westen. Schade, dass die Einführung sich nicht verkneifen kann, den Text als "subjektiv" zu disqualifizieren. Als ob "unser" Rückfall ins kalte-Kriegs-Schema Gut gegen Böse objektiv wäre...