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Der Stahlunternehmer Hermann Röchling gehörte zur Spitze der NS-Elite und wurde 1948 in Rastatt von den Franzosen vor Gericht gestellt. Der 1872 geborene Spross einer saarländischen Industriellenfamilie war ein technischer Visionär. Und er wusste, die Politik zu seinen Gunsten zu beeinflussen.
Bereits im Ersten Weltkrieg setzte der saarländische Industrielle Hermann Röchling voll auf Rüstungsproduktion und scheute weder die Plünderung französischer Industrieanlagen noch den Einsatz von Zwangsarbeitern. Die Erzfelder des seit 1871 vom Deutschen Reich annektierten Lothringen nutze er wie einen Selbstbedienungsladen. Als das Saargebiet nach dem Ersten Weltkrieg mit einem Mandat des Völkerbundes unter französische Verwaltung kam, wurde Röchling in Frankreich zwar angeklagt, konnte sich dem Prozess und der gegen ihn verhängten Strafe jedoch entziehen.
Gezielt baute er seinen politischen Einfluss aus und wurde wichtigster Kopf der Deutschen Front (DF), die 1935 den Anschluss des Saargebiets an Hitlerdeutschland als Sieg verbuchen konnte.
Wieder konnte Röchling mit Rüstungsgütern sein Unternehmen nach vorne bringen, und wieder erlaubte ihm der Krieg den Einsatz von Zwangsarbeitern. Göring ernannte Röchling zum Reichsbeauftragten für Eisen und Stahl. Röchling gehörte bis Kriegsende der Spitze der NS-Elite an. 1948 wurde Röchling von der französischen Besatzungsmacht im badischen Rastatt vor Gericht gestellt. Der Dokumentarfilm nimmt den Prozess als Ausgangspunkt, um die Verflechtung von Wirtschaft und Politik vor dem Spiegel der beiden Weltkriege zu erhellen.
Quelle: Nina Koshofer Bild: Arte arte.tv
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