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Zeit und Geschichte

Das Testament des Jean-Luc Godard – Oder: Das 20. Jahrhundert auf der Couch

Achim Engelberg
schreibt, kuratiert, gibt heraus
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Achim EngelbergSonntag, 28.04.2019

Der Film ist die Kunst des vergangenen Jahrhunderts. Ein dichtes, nichthierarchisches Gewebe montiert der 88-jährige Jean-Luc Godard aus Fragmenten von Hitchcock bis Lang, von Renoir bis Ford, von Selbstzitaten bis zu Internetfunden.

Das ist nicht leicht zu sehen, aber die Anstrengung lohnt.

Mit Greisenstimme kommentiert der Solitär vom Genfer See aus dem Off. Es gibt eine Collage aus Klassikerzitaten, Gehörtem und Eigenen. Manchmal streben Bild und Wort auseinander, zuweilen stehen sie in Konflikt, aber sie können sich auch verstärken.

Anfangs sieht der Betrachter ein Paar Hände, die eine Filmrolle auf einem analogen Schneidetisch anfassen, eine Technik zentral für das vergangene Jahrhundert, das von unserer digitalen Welt abgelöst wurde.

Brecht meinte, in Wirklichkeit trage nur das Fragment den Stempel von Authentizität. ... Das sind die fünf Finger. Die fünf Sinne. Die fünf Kontinente. Die fünf Feenfinger. Alle zusammen formen die Hand. Mit den Händen zu denken, ist die wahre Bestimmung des Menschen.

Im vergangenen Jahrhundert schrieb Jean-Luc Godard ein Buch, das auf Deutsch als "Einführung in eine wahre Geschichte des Kinos" erschien. Es bestand für ihn aus Reisen in die Filmgeschichte in einem falschen Medium. Denn eine wahre Geschichte des Kinos kann man nicht schreiben.

Im digitalen Jahrhundert kann er sie montieren. So entstand ein Spätwerk mit "Lawinen und Seegang" (Heiner Müller). Allerdings geht es Godard nicht allein um Filmgeschichte, sondern um die Situation der Menschheit und die Geschichte der Krisen unserer Epoche.

Wer nur etwas von Musik versteht, versteht auch davon nichts.

So der Komponist Hanns Eisler, der sich an Georg Christoph Lichtenberg anlehnte. Das war typisch für Eisler oder Brecht oder Müller: Die „Kunst zu erben“ – also die sinnreiche, aber freigeistige Verwendung vorhandenen Materials. Und das Denken in Widersprüchen.

Lichtenberg bezog sich auf die Chemie. Bei Godard könnte gelten:

Wer nur etwas von Film versteht, versteht auch davon nichts.

Das Testament des Jean-Luc Godard – Oder: Das 20. Jahrhundert auf der Couch

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