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Sozial- und Wirtschaftsgeschichte, Politische Wissenschaft, Journalistik und Kriminologie studiert, die Henri-Nannen-Journalistenschule besucht, als Redakteur bei ZEIT Online und P.M. History gearbeitet und als selbstständiger Journalist für ZEIT, PM, PM History, Stern, Spiegel Geschichte, G/Geschichte, Geo Epoche und andere Medien. Hat über Piraterie auf dem Mittelmeer promoviert. Die Doktorarbeit erschien 2018 bei edition lumiere.
Hauke Friederichs interessiert sich für Krisen und Konflikte, Armeen und Rüstung, Kriminologie und Verbrechensbekämpfung und viele andere Themen. Bei S. Fischer veröffentliche er 2018 gemeinsam mit Rüdiger Barth "Die Totengräber". Ein Buch über die letzten Tage der Weimarer Republik. Danach folgte 2019 "Funkenflug" über den Beginn des Zweiten Weltkriegs. Am 15. März 2021 erscheint "Das Wunder von Dünkirchen" im Aufbau-Verlag. Es beschreibt die Rettung von mehr als 300.000 Soldaten der Alliierten während der deutschen Westoffensive 1940.
Die Vereinigten Staaten von Amerika wirken schwach wie lange nicht mehr. Die Europäische Union schwächelt, Großbritannien vollzieht den Brexit, Europa-Skeptiker sind auf den Vormarsch. Und China steht vor großen wirtschaftlichen und ökologischen Problemen. Steht der Fall der großen Mächte unmittelbar bevor? Politologen beschäftigen sich seit längerem mit diesem Thema – und nun interessiert sich auch die Geschichtswissenschaft (wieder) für das Entstehen und das Scheitern von Großreichen.
Seit gut drei Jahrzehnten bestimmen verschiedene Trends die Geschichtsschreibung: zunächst stand der Nationalstaat nach 1990 im Mittelpunkt, dann transnational-europäische Fragestellungen in den frühen nuller Jahren bis hin zur Globalgeschichte in den vergangenen Jahren.
"Das Allerneueste ist jetzt eine Wiederbefassung der Historiker mit der Geschichte großer Reiche", schreibt Florian Keisinger in der FAZ.
Überraschend ist das nicht, führt man sich vor Augen, dass die Zunft bei der Auswahl ihrer Themen traditionell nah am politischen Zeitgeist segelt und dass die Europäische Union selbst unübersehbare Züge eines (krisengeschüttelten) Imperiums aufweist.
Zu erwähnen ist hier etwa das Buch „Habsburg“. Geschichte eines Imperiums 1740–1918" des amerikanischen Historikers Pieter M. Judson (C. H. Beck). Er beschreibt die Kritik an den Habsburgern – die fatal an den Europa-Diskurs seit der europäischen Finanz- und Staatsschuldenkrise erinnert. Könnte Europa heute besser dastehen, wenn die richtigen Lehren aus der Geschichte des Habsburgerreiches gezogen worden wären?
Damals wie heute fehlte zumindest "Pragmatismus, Toleranz gegenüber regionalen Eigenarten sowie die mit Nachdruck vorangetriebene Schaffung umfassend partizipativer Institutionen", findet Keisinger und er nennt weitere Bücher. Vergessen werden sollte aber nicht der Klassiker schlechthin, wenn es um den Abgesang der Supermächte geht. Paul Kennedys "Aufstieg und Fall der großen Mächte" aus dem Schicksalsjahr 1989.
Quelle: Florian Keisinger faz.net
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