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Im Frühjahr 1944 erhielten die Alliierten detaillierte Informationen über das Vernichtungslager Auschwitz. Zwei Gefangenen war die Flucht gelungen und sie berichteten ausführlich. Jetzt war die Frage, wie die Ermordung hunderttausender Menschen verhindert werden könnte. Die Dokumentation arbeitet die Geschehnisse mit Interviews und szenischen Einblendungen auf. Soll Auschwitz bombardiert werden, um schlimmeres zu verhindern? Dabei würden aber tausende unschuldige Menschen ums Leben kommen. Verschiedene Optionen wurden damals abgewogen. Eine spannende Aufbereitung der Geschichte und gleichermaßen eines moralischen Dilemmas.
Rudolf Vrba und Alfred Wetzler waren Lagerinsassen im Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau. Beide hatten durch ihre Funktionen detailliertes Wissen über die Mechanismen der Massenvernichtung. Wetzler und Vrba gelang die Flucht. Was sie dem slowakischen Judenrat aus dem deutschen Vernichtungslager berichteten, floss in einen detaillierten Report, der das Ausmaß der von den Nazis betriebenen „Endlösung“ verdeutlichte, später bekannt geworden als die „Auschwitz-Protokolle“. Ihr Bericht wurde dem von US-Präsident Roosevelt gegründeten War Refugee Board übermittelt: Zwischen den Alliierten entbrannte daraufhin eine heftige Debatte, wie sie den Massenmord in Auschwitz verhindern könnten. Aus dem Bericht war bekannt, dass sich die Nazis auf die Ermordung von 800.000 ungarischen Juden vorbereiteten. Es musste also gehandelt werden. Eine Option war, die neu gebaute Bahnlinie Kosice-Presov in Richtung Auschwitz zu bombardieren – oder das Lager selbst. Briten und Amerikaner hielten eine Bombardierung des Lagers für falsch. Für manche war das Versäumnis, Auschwitz zu bombardieren, moralische Feigheit. Andere hielten eine Bombardierung unter möglicher Inkaufnahme Tausender unschuldiger Toter für inakzeptabel.
In der Arte-Mediathek noch verfügbar bis zum 19. Februar 2020.
Quelle: Mark Hayhurst Bild: Arte arte.tv
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