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Volk und Wirtschaft

Deutschlands langer und langsamer Ausstieg aus der Kohleverstromung

Jürgen Klute
Theologe, Publizist und Politiker
Zum Kurator'innen-Profil
Jürgen KluteDienstag, 10.01.2023

Die Diskussion um die Aktionen der Gruppe „Letzten Generation“ und die in diesen Tagen auf ihren Höhepunkt zulaufenden Auseinandersetzungen um die Räumung des kleinen, aber symbolträchtigen Ortes Lützerath im rheinischen Braunkohlerevier zeigen einmal mehr, dass Klimapolitik aufs Engste mit Wirtschafts- und auch Sozialpolitik verknüpft ist. Wenn es bei der Klimapolitik nicht um massive wirtschaftliche Interessen ging, wären wir mit dem Klimaschutz vermutlich schon sehr viel weiter.

Insbesondere in der Bundesrepublik zieht sich der Ausstieg schon seit Ende der 1950er-Jahre hin. Allerdings spielen bei dem extrem langen Ausstieg aus der Kohlenutzung – der Ausstieg aus der Steinkohleförderung, der in den 1950er-Jahren begann, wurde erst 2018 abgeschlossen – soziale Interessen eine große Rolle.

An diese lange und spannungsreiche Geschichte des Ausstiegs aus der Kohleverstromung und ihre Meilensteine erinnert der hier empfohlene Artikel von Joachim Wille, den die Frankfurter Rundschau veröffentlicht hat. Wer also etwas mehr zu den Hintergründen der aktuellen Auseinandersetzungen wissen und sie besser verstehen sowie politisch einordneten können möchte, der bzw. dem sei dieser Artikel empfohlen. Nur auf einen kleinen Fehler, der dem Autor unterlaufen ist, möchte ich hier allerdings hinweisen: Es ist zwar richtig, dass die Bundesregierung 2007 den endgültigen Ausstieg aus der Kohleförderung in der Bundesrepublik beschloss – es war allerdings keine rot-grüne, sondern eine schwarz-rote Bundesregierung.

Deutschlands langer und langsamer Ausstieg aus der Kohleverstromung

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Kommentare 11
  1. Thomas Wahl
    Thomas Wahl · vor fast 2 Jahre

    Warum klammert man wieder die Kernenergie aus? Das war der Weg hin zu einer umweltschonenden Energiequelle. Nicht nur die Grünen, auch Gewerkschaften und Teile der SPD haben diese zu Gunsten der Kohle tot gemacht. Aber heute als Klimaretter auftreten und darüber schweigen. Es gibt kein deutsches 1,5 Grad Ziel. Entweder die Welt ist auf dem Pfad oder keiner. Und die Welt ist es nicht. Damit funktioniert die deutsche Strategie noch weniger. Das wird sich rächen …..

    1. Jürgen Klute
      Jürgen Klute · vor fast 2 Jahre

      Das ist mit Verlaub gesagt eine Trashargumentation, die von KlimawissenschaftlerInnen mittlerweile ausreichend widerlegte ist. Diese Diskussion dennoch wieder aufnehmen zu wollen, halte ich für nicht zielführend.

    2. Thomas Wahl
      Thomas Wahl · vor fast 2 Jahre

      @Jürgen Klute Was genau ist von welchen Klimaforschern widerlegt?

    3. Jürgen Klute
      Jürgen Klute · vor fast 2 Jahre

      @Thomas Wahl Widerlegte ist, dass Atomenergie klimaschonend. Sie ist zwar weniger CO2 emitierend als Kohle, aber keineswegs klimaschonend in der Gesamtbilanz. Und der beliebte Verweis darauf, dass nicht allein Deutschland CO2 emitiert, ist nicht zielführend, weil z.B. Deutschland relativ zu den hoch emitierenden Gesellschaften zählt und es von daher wichtig ist, mit dem Umbau der fossilen Wirtschaft zu beginnen (statt wie bisher zu blockieren). Das wäre ein dynamisierender Impuls auch für die EU, deren Emissionen dann schon einen beachtlichen Teil der globalen Emissionen darstellt. Und nicht vergessen: Und nicht vergessen: 7 der 10 größten Dreckschleudern Europas stehen in Deutschland, allesamt Kohlekraftwerke.

    4. Thomas Wahl
      Thomas Wahl · vor fast 2 Jahre

      @Jürgen Klute Also gerade ist Kernkraft in Europa für nachhaltig erklärt worden. Der IPCC plädiert dafür und viele Staaten bauen sie aus. Und gerade weil D zu den hoch emittierenden Staaten gehört hätte es die Dreckschleudern schließen müssen und nicht die AkW, die mal 30% unseres Stromes erzeugt haben. Wie soll ich denn einer so irrationalen Politik vertrauen? Natürlich EU ist ein beachtlicher Emittent. Das ändert aber nichts daran, dass das 1,5 Grad Ziel nicht erreichbar ist und solche Ziele nur global oder gar nicht erreicht werden. Und wenn sie absehbar nicht erreicht werden, dann erwarte ich von meiner Regierung eine Strategie, die sich auf diese Situation einstellt. Und nicht weiter das alte Lied von den 1,5 Grad singt.
      https://www.zeit.de/gr...

    5. Lutz Müller
      Lutz Müller · vor fast 2 Jahre · bearbeitet vor fast 2 Jahre

      @Thomas Wahl Die CO2-Bilanz der Kernenergie mag günstiger ausfallen als die der fossilen Energieträger. Jedoch sind die langfristigen Auswirkungen auf die Natur, also die Aufwendungen für die Neutralisierung der Schäden, kaum abschätzbar. Der "ökologische Fußabdruck" ist breiter gefasst als der CO2-Verbrauch, und Umweltgerechtigkeit ist eben viel mehr als Klimagerechtigkeit ( www.piqd.de/klimawande... ).

      Zur statistischen Bewertung der Naturressourcen und ihrer Nutzung siehe auch: www.piqd.de/volkswirts... . Wie allerdings die Langzeitwirkungen der Kernenergie nach den im gepiqten Artikel beschriebenen neuen Konzepten ermittelt werden, geht daraus nicht hervor.

      Vor einem halben Jahr hatte Europe Calling in einem Showdown-Webinar zur EU-Taxonomie gegen das Greenwashing von Atom und Gas Stellung bezogen:
      https://europe-calling... . Dort ist auch die Aufzeichnung
      (125 min) auf YouTube verlinkt.

    6. Thomas Wahl
      Thomas Wahl · vor fast 2 Jahre

      @Lutz Müller Ich verstehe ja, warum gerade viele Grüne etc. Atom nicht mögen. Aber die Argumente dagegen sind mehr oder weniger Ideologie oder Lobbyismus. Und schon gar kein Grund die funktionierenden AKW abzuschalten und dafür Kohle weiterlaufen zu lassen. Kein etwas größeres Endlager ist auch nur halb so schädlich wie die Klimaerwärmung oder gar die Klimaapokalypse. Angeblich zählt ja jede Tonne eingesparten CO2. Oder? Dazu, wer kann denn schon die langfristigen Auswirkungen der Windenergie auf die Natur abschätzen? Da baut man ganze Landschaften großflächig zu Industrieparks um. Was ist denn da mit dem ökologischen Fußabdruck? Und ist so ein Windpark, der alle 25/30 Jahren erneuert werden muß, kein Green Washing? Wer nur kritisch auf die Bedenken der anderen schaut und seine eigenen Lösungen gegen jede Kritik abschirmt, ist für mich nicht wirklich vertrauenswürdig.

    7. Lutz Müller
      Lutz Müller · vor fast 2 Jahre · bearbeitet vor fast 2 Jahre

      @Thomas Wahl Was sind denn die Lösungen? Es gibt ja bis jetzt höchstens Ansätze. Der RWE-Kompromiss zeigt nur, wie schwierig Veränderungen durchzusetzen sind. Festhalten am langfristig geplanten Abbau bei Lützerath und andererseits am beschlossenen Atomausstieg. Auch Windparks sind möglicherweise nicht klimaneutral, und wegen Auswirkungen auf die Biodiversität gibt es ebenfalls Bedenken. Zu echten Lösungen ist der Weg noch weit.

    8. Thomas Wahl
      Thomas Wahl · vor fast 2 Jahre

      @Lutz Müller Da sind wir uns einig …..

  2. Lutz Müller
    Lutz Müller · vor fast 2 Jahre

    Droht eine Renaissance der fossilen Energien? Wie kann die Welt das 1,5°C-Ziel des Pariser Klimaabkommens überhaupt noch erreichen?
    Am 23.01.2023 um 20 Uhr veranstaltet Europe Calling e.V. ein Webinar mit Robert Habeck:

    "In Deutschland und der EU bewegt sich so viel wie nie beim Klimaschutz. Aber es reicht noch nicht - das sagt auch der Expertenrat für Klimafragen der Bundesregierung. Gemeinsam wollen wir mit Robert Habeck diskutieren, warum Deutschland und Europa noch nicht auf dem 1,5°C-Pfad sind und wie er plant, dorthin zu kommen - und was Ihr davon haltet."
    Anmeldung: https://eu01web.zoom.u...

    1. Jürgen Klute
      Jürgen Klute · vor fast 2 Jahre

      Danke für den Hinweis und den Link.

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