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Kurator'in für: Europa Volk und Wirtschaft
Jahrgang 1953
Studium der Elektrotechnik und Elektronik
Forschung / Lehre auf dem Gebiet der Wissenschafts- und Innovationstheorie
Entwicklung von Forschungsprogrammen im IKT-Sektor für verschiedene Bundesministerien und Begleitung der Programme und Projekte - darunter Smart Energy, Elektromobilität, netzbasiertes Lernen, Industrie 4.0
Nun im Un-Ruhestand
Gut zwei Drittel der großen Unternehmen erfüllen schon heute im Wesentlichen die Anforderungen der deutschen Gesetzgebung. Das ergab eine Studie der Unternehmensberatung wmp consult im Auftrag der Hans-Böckler-Stiftung, die auf einer Auswertung von Fallstudien, Unternehmensberichten und Interviews basiert. Dementsprechend würden diese Unternehmen laut der Studie "davon profitieren, dass gleiche Spielregeln in ganz Europa gelten".Dieser positiven Analyse widerspricht im gleichen Artikel die Deutsche Industrie- und Handelskammer, DIHK mit den Ergebnissen eigener Umfragen:
Große Unternehmen würden die an sie gerichteten Anforderungen an ihre kleinen und mittleren Lieferanten weitergeben. Das hatte eine Umfrage der DIHK unter rund 2.400 auslandsaktiven Betrieben bereits im Sommer ergeben. "Kleine und mittlere Unternehmen haben aber oft nicht die finanziellen und personellen Ressourcen, um diese Anforderungen zu tragen", hieß es von der DIHK. Die Folgen würden sich bereits bemerkbar machen: Knapp ein Viertel (23 Prozent) der betroffenen großen Unternehmen mit mehr als 3.000 Beschäftigten gab laut DIHK an, sich aus Risikoländern zurückzuziehen oder dies zu planen. "Dies ist gerade vor dem Hintergrund der angestrebten Diversifizierung von Lieferketten und Handelsbeziehungen ein schlechtes Signal", warnte die DIHK.Der von mir empfohlene Beitrag des iwd versucht die Auswirkungen der Gesetze empirisch weiter zu vertiefen. Er kommt zum Schluß:
Seit Inkrafttreten des deutschen Lieferkettengesetzes gingen die Bekleidungsimporte im Jahr 2023 um rund 15 Prozent zurück, aus den Entwicklungsländern führte die Bundesrepublik sogar rund 20 Prozent weniger Textilien ein als im Vorjahr.Gerade die Bekleidungsindustrie, die meist in sehr armen Ländern mit niedrigen Löhnen lokalisiert ist, kann sicher ein guter Indikator sein, um Wirkungen des Lieferkettengesetzes empirisch zu prüfen.
Und so fiel das Minus mit knapp 33 Prozent bei indonesischen Textilien am höchsten aus, die Importe aus Myanmar, China, Bangladesch und Pakistan verringerten sich jeweils um mehr als 20 Prozent (siehe Grafik im Artikel).
Diese starken Rückgänge lassen sich nicht darauf zurückführen, dass die Deutschen plötzlich deutlich weniger Jeans, T-Shirts und Strickjacken kaufen: Denn im Jahr 2023 gingen die Konsumausgaben für Bekleidung in Deutschland nur um 0,9 Prozent zurück. Auch die Einfuhrpreise stiegen mit 1,9 Prozent moderat. Die naheliegende Erklärung lautet deshalb: Das deutsche Lieferkettengesetz hat die Bekleidungsimporte aus Entwicklungsländern deutlich sinken lassen – nämlich um mehr als ein Fünftel.Was für diese Länder durchaus inhumane Folgen hat. Es mußten viele Textielfabriken schließen, wie das Business & Human Rights Resource Centre bereits im Laufe des Jahres 2023 berichtete:
Allein in Bangladesch schlossen demnach 320 Textilbetriebe, die zusammen knapp 45.000 Menschen beschäftigten. In Pakistan machten mehr als 1.000 Bekleidungsfirmen innerhalb von 16 Monaten dicht. Und in Kambodscha, wo die Herstellung von Bekleidung, Schuhen und Reiseartikeln die mit Abstand wichtigste Industriebranche ist, verloren Arbeiter in 22 Fabriken ihren Job, weil weniger dieser Produkte exportiert wurden.Dafür verkauften 2023 andere Staaten deutlich mehr Textilien nach Deutschland:
Die Einfuhren aus Nordmazedonien, wo die Arbeitskosten deutlich günstiger sind als im Durchschnitt der EU-Mitgliedsstaaten, stiegen innerhalb eines Jahres um rund 16 Prozent. Auch aus Tunesien und Marokko kamen 2023 mehr Kleidungsstücke nach Deutschland als 2022, was neben den vergleichsweise niedrigen Arbeitskosten der beiden nordafrikanischen Länder damit zu tun hat, dass diese beiden Staaten nahe an der EU-Außengrenze liegen und freien Handel mit der EU betreiben dürfen.Das dies nicht nur für die Textilindustrie gilt zeigt eine Befragung deutscher Unternehmen:
Über alle Branchen hinweg sagen rund 13 Prozent der Betriebe in Deutschland, sie hätten als Reaktion auf das Lieferkettengesetz vermehrt bei Lieferanten aus Ländern mit sicheren und guten Arbeitsbedingungen geordert.Und 10 Prozent der Großbetriebe sowie 7 Prozent der kleinen und mittleren Betriebe haben sich bereits aus Ländern mit schwacher Governance verabschiedet oder planen dies. Tendenziell "bestrafen" wohl damit Lieferkettengesetze besonders schwach entwickelte Länder? Ob das im Sinne der Erfinder ist?
…., dass der Kreis der Unternehmen, die von der bestehenden deutschen Verordnung betroffen sind, viel größer ist als derjenige, der unmittelbar von dem Gesetz angesprochen ist, da viele Unternehmen indirekt als Kunden oder Lieferanten einbezogen sind. Mehr als jedes achte Unternehmen hat sich entschieden, Produkte in Ländern mit hohen Menschenrechts- und Umweltschutzstandards zu kaufen oder verstärkt dort zu produzieren. Bei den direkt und indirekt betroffenen Firmen liegt der Anteil sogar bei 22 Prozent. Dies erklärt zumindest teilweise den Rückgang der Importe aus Ländern mit schwacher Regierungsführung.Wir sollten das weiter beobachten.
Quelle: Galina Kolev-Schäfer, Adriana Neligan www.iwd.de
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