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Redakteur für das Games-Bookazine WASD und Computerspiel-Experte vor verschiedensten Bücherregalen im TV und Radio. Daneben doziert er regelmäßig auf Tagungen und Festivals sowie an Hochschulen mit Fokus auf digitale Spiele. Seine Texte über die Teilhabe an virtuellen Welten, die Ideologie von Spielmechaniken und die Kultur von Computerspielen erscheinen unter anderem in wissenschaftlichen Fachpublikationen, in diversen Kulturmagazinen sowie bei ZEIT ONLINE. Damit er nicht nur vor dem Monitor hockt, trägt das bekennende Sozialhilfekind die Kritik an unfairen Regelsystemen ebenso zurück in die gesellschaftliche Realität. Ihn interessieren Diskurse der ökonomischen Nützlichkeit marginalisierter Gruppen und die Bedingungen des »Mitspielens« am soziokulturellen Leben.
Was er sonst noch so treibt, lässt sich auf seinem Blog nachlesen: www.schauanblog.de
Es ist geschafft! Nach einigen Anpassungen und Kürzungen wurde am vergangenen Mittwoch der Fünfte Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung (Kurzfassung) beschlossen und veröffentlicht. Gerade die mit viel politischem Kalkül vorgenommenen Auslassungen des Berichts haben in der Vergangenheit immer wieder für Unverständnis gesorgt. Im Jahr 2012 imaginierte das Satire-Portal Der Postillon den vierten Armuts- und Reichtumsbericht gar als Preisträger des Deutschen Science Fiction Preises.
Ganz so schlimm ist es in diesem Jahr nicht. Für Spiegel Online wirft Florian Diekmann einen kompakten Blick auf die Kurz- und Langfassung des Berichts und kommt zu einem durchwachsenden Urteil: Es werden viele relevante Problembereiche in Übereinstimmung mit dem aktuellen Stand der Armutsforschung benannt, aber gerade wenn es um die wachsende Kinderarmut geht, verharmlost der Bericht die sehr prekäre Lage:
Das beginnt schon mit Formulierungen. So heißt es dort etwa, „nur wenige Kinder in Deutschland leiden" unter „erheblichen materiellen Entbehrungen" — ein klar definierter Begriff der Armutsmessung, der für absolute Not steht […]. In der Kurzfassung des Armutsberichts wird daraus aber ein „beschränkter Zugang zu einem durchschnittlichen Lebensstandard" — was eher nach Luxusproblem denn nach Ringen um das Existenzminimum klingt.
Auch die zentrale Bedeutung der Agenda 2010, insbesondere die Einführung von Arbeitslosengeld 2 (bekannt als »Hartz IV«), wird größtenteils unterschlagen. Diekmann beklagt, dass die Erhöhung familienfördernder Leistungen wie Kinder- oder Wohngeld bei Hartz-IV-Familien schlicht nicht ankommt. Das 2011 eingeführte Bildungspaket für Hartz-IV-Kinder verpufft derweil weitgehend wirkungslos:
Viele Leistungen werden kaum genutzt, weil die Beantragung zu kompliziert, die Hürden zu hoch, oder die Zuschüsse zu niedrig sind, um etwa tatsächlich Musikunterricht bezahlen zu können. Vieles aus dem Paket ersetzt zudem nur, was zuvor aus anderen Töpfen gezahlt wurde.
Quelle: Florian Diekmann Bild: picture alliance ... spiegel.de
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