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Ich gucke Serien und schreibe darüber und zwar zum Beispiel immer samstags in meiner Kolumne "Meine Woche in Serie" bei DWDL.de. Und ich podcaste auch über Serien - in meinen Podcasts "Seriendialoge" und "Seriensprechstunde". Meine zweite Leidenschaft: Innovationsmanagement in Redaktionen. Wer mehr dazu wissen will oder neugierig ist, was ich vor meiner Selbstständigkeit seit Mai 2015 gemacht habe, wird auf meiner Homepage fündig.
In deutschen Serien und Fernsehfilmen sind arabische Männer kriminell oder Terroristen, ihre Frauen sind Opfer von Unterdrückung. Türkische Männer haben einen Gemüseladen oder einen Dönerladen, Frauen mit osteuropäischem Akzent oder mit dunkler Haut sind Putzfrauen. Und alle Russen in Deutschland arbeiten heimlich für Putin. Ach ja, und Asiaten betreiben asiatische Restaurants. Nein, das ist nicht das Ergebnis einer Studie, sondern das, was sich in meinem Kopf so an Figuren mit Migrationsgeschichte in deutschen Serien findet. (Aber ja, eine umfassende Studie dazu wäre längst fällig.) Meist sind es Nebenfiguren, selten stehen sie im Mittelpunkt. Klar gibt es Ausnahmen. Doch das sind zu wenige, um die Folgen, die diese rassistische Darstellung hat, auszugleichen.
Das Thema Rassismus vor und hinter der Kamera gärt schon seit einiger Zeit in der deutschen Film- und Fernsehbranche – bisher leider mit wenigen sichtbaren Änderungen. Jetzt haben innerhalb von zwei Wochen vier Journalist*innen beziehungsweise Dokumentarfilmer unabhängig voneinander das Thema von unterschiedlichen Seiten beleuchtet: Memo Jeftic und David Assmann in einer Doku für 3sat, Vanessa Schneider im BR-Serienpodcast "Skip Intro" und ich in meiner wöchentlichen Serienkolumne beim Medienmagazin DWDL.de.
Gepiqt habe ich die TV-Doku „Kino Kanak" von Jeftic und Assmann (lief schon am 15.2., ist aber noch in der Mediathek verfügbar), die der Frage nachgeht, warum die deutsche Film- und Fernsehindustrie Menschen mit Migrationsgeschichte nur klischeehaft darstellt. Sie sprechen mit Schauspieler*innen mit Migrationsgeschichte, Drehbuchautoren, Produzenten, Kino-Experten und Forschern. Und zeichnen nebenbei die Geschichte von migrantischen Figuren im deutschen Kino nach.
Vanessa Schneider hat Esra Karakaya, die Moderatorin der funk-Show „Karakaya Talk“ (YouTube), in ihren Podcast eingeladen, um über die amerikanische Comedyserie „Ramy“ zu sprechen, in der es um den Alltag eines jungen, gläubigen Muslims geht, der in den USA lebt. Diese Serie nehmen die beiden zum Anlass, einerseits grundsätzlich über die Darstellung von Figuren mit muslimischem Hintergrund zu sprechen und andererseits auch zu erklären, was es eigentlich bedeutet, wenn es an Vorbildern mangelt. (Podcast-Folge im Browser – bei Spotify – bei Apple Podcasts)
Ich habe in meinem Text „Warum das deutsche TV etwas gegen Rassismus tun muss" aufgeschrieben, was Sichtbarkeit bewirkt – für diejenigen, die in der Minderheit sind, und diejenigen, die in der Mehrheit sind. Und wie fatal es ist, dass das deutsche Fernsehen Stereotypen und Klischees transportiert, kultiviert – und damit rassistisch ist. Außerdem habe ich aufgeschrieben, wie man dagegen angehen kann.
Normalerweise piqe ich hier ja Serien – und damit das zumindest nicht ganz untergeht: Ich habe „Ramy“ bisher zwar nicht gesehen. Aber das, was Vanessa Schneider und Esra Karakaya über diese Dramedy sagen, hört sich sehr vielversprechend an. Ich werde auf jeden Fall reinschauen. „Ramy“ (Trailer) gibt’s zum Beispiel bei Amazon (dort auch im StarzPlay-Channel), iTunes oder Maxdome.
Quelle: Memo Jeftic und David Assmann Bild: 3sat zdf.de
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Mir ist zu dem Thema die 4. Folge der 1. Staffel von "Master of None" im Gedächtnis geblieben. Protagonist Dev ist selbst Schauspieler und hat da keinen Bock wieder in einer Rolle mit indischem Akzent Englisch zu sprechen https://www.netflix.co...
Fand die Serie insgesamt sehr gelungen.