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Saying Their Names: Was die Familien der Opfer von Hanau zu sagen haben

Tino Hanekamp
Autor

Tino Hanekamp war Journalist und Musikjournalist, hat in Hamburg zwei Musikclubs gegründet (Weltbühne, Uebel & Gefährlich), einen Roman geschrieben (‚So was von da‘) und unlängst ein Buch über Nick Cave ('... über Nick Cave'). Er lebt im Süden Mexikos.

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Tino HanekampMittwoch, 19.08.2020

Vor einem halben Jahr erschoss ein Rechtsextremist in Hanau neun Menschen. Auf Bento kommen nun die Hinterbliebenen der Ermordeten zu Wort:

Wir haben sie gefragt, wer der Mensch für sie war, der ihnen genommen wurde. Und wir haben sie gefragt, was Deutschland ihrer Meinung nach im Umgang mit Rassisten lernen muss. Es ist wichtig, dass wir ihnen zuhören.

Die jeweils zweistündigen Gespräche haben wir zu Protokollen verdichtet und diese den Familien zur Autorisierung vorgelegt.

Vom 19. August 2020 an, genau ein halbes Jahr nach dem Anschlag, werden wir jeden Tag eines der Protokolle veröffentlichen – in der Reihenfolge, in der wir die Gespräche geführt haben. 

Als erstes spricht Filip Goman, Vater der erschossenen Mercedes Kierpacz.

Ich konnte da nicht bleiben, wo wir gelebt haben. Ich konnte nicht jeden Tag auf diesen Ort schauen, an dem meine Tochter hingerichtet wurde. Es hat Monate gedauert, bis die Stadt mir eine andere Wohnung geben konnte. Dabei sind es doch nur zwei Zimmer! Die Familien der anderen Opfer wohnen noch immer an diesem Ort.

Saying Their Names: Was die Familien der Opfer von Hanau zu sagen haben

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Kommentare 4
  1. Maximilian Rosch
    Maximilian Rosch · vor fast 4 Jahre

    Wir haben alle piqs zu Hanau in einem Dossier gesammelt: https://www.piqd.de/sp...

  2. Uwe Protsch
    Uwe Protsch · vor mehr als 4 Jahre · bearbeitet vor fast 4 Jahre

    "Im Fernsehen wird fast nicht mehr berichtet, auf der Straße passiert nichts.", stellen die Eltern von Sedat Gürbüz zu Recht fest. Was für eine Gesellschaft sind wir, dass wir neun Tote eines rassistischen Anschlags nach wenigen Wochen zu den Akten legen? Anfang der neunziger Jahre gab es noch Menschenketten mit zehntausenden Teilnehmern. Heute geschieht ein Anschlag nach dem Anderen, ohne dass die Zivilgesellschaft groß reagiert.

    Nachtrag vom 21. Februar: Immerhin hat der Bundespräsident jetzt offen zugegeben, dass Fehler gemacht wurden, und sich entschuldigt. Und es gab am Vorabend des Jahrestages eine Kundgebung mit 3.000 Teilnehmern. Wenn dieser entsetzliche Anschlag vielleicht etwas dazu beigetragen hat, dass man merkt, welche Gefahr von rechts droht, dann sind sie Opfer nicht völlig umsonst gestorben, auch wenn das niemanden trösten soll.

  3. Achim Engelberg
    Achim Engelberg · vor mehr als 4 Jahre

    Danke.

    Ergänzend sei dieser Beitrag empfohlen, der die Hürden der Berichterstattung über ein solches Gewaltverbrechen thematisiert:
    https://webstories.med...

    1. Tino Hanekamp
      Tino Hanekamp · vor mehr als 4 Jahre

      Hochinteressant, vielen Dank!

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