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Pop und Kultur

Eine aussterbende Zunft? Die letzten Jukebox-Mechaniker in New York

Sonja Wild
Redakteurin, Spielebloggerin

Hat englische und deutsche Literaturwissenschaft sowie Politik in Erlangen studiert. Schreibt auf lostlevels.de über Indie-Spiele und arbeitet in der Redaktion des Bookazines WASD mit. Lebt, spielt und arbeitet in Berlin.

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Sonja WildSonntag, 21.06.2020

Ab den 1940er Jahren feierte die Jukebox in den USA ihren Siegeszug, nach dem Zweiten Weltkrieg eroberte sie auch deutsche Tanzlokale: Die Wurlitzers, Rock-Olas oder Seebergs boten die neuesten Singles, oft verpackt in futuristisch gestaltete, bunt beleuchtete Gehäuse. Sogar die DDR produzierte mit der Polyhymat-Serie ihre eigenen Musikboxen.

Heute spielen sie selbst in den USA, dem Mutterland der Jukebox, im öffentlichen Raum keine Rolle mehr. Doch ihren ikonischen Status haben sie nicht eingebüßt und viele der früher so verbreiteten Maschinen stehen heute in den Wohnzimmern und Kellern privater Sammler. Die sind allerdings so gut wie nie in der Lage, die jahrzehntealten Automaten zu reparieren. Das können nur noch eine Handvoll Spezialisten, deren Dienste entsprechend gefragt sind. Für Vice wollte Drew Schwartz einen von ihnen, Terry Swords, besuchen und interviewen – bis Corona ihm einen Strich durch die Rechnung machte.

Die Reportage entstand zum Glück trotzdem, wenn auch ohne Ortsbesuch, und verwebt die Sorgen einer ohnehin aussterbenden Zunft geschickt mit der Pandemie-bedingten Ausnahmesituation, die es den letzten Jukebox-Spezialisten New Yorks besonders schwer macht. Die meisten von ihnen nähern sich dem Rentenalter oder haben es bereits erreicht – und die Suche nach Nachfolgern scheint fast aussichtslos:

All four repairmen told me they have no idea who might fill the void left by their retirement.

“It’s gonna wither away,” Overhuls said. “I don’t have the time or the effort to take somebody in and train ’em. There’s too many machines, there’s too many models, there’s too many different types of mechanism—it would take ‘em six years, seven years to learn how to fix these things, you know, and somebody doesn’t wanna spend that kinda time. It’s a dying art.”

Einem der vorgestellten Jukebox-Mechaniker, Perry Rosen, kann man übrigens auch auf YouTube in diesem vier Jahre alten, nur zweiminütigen Video über die Schulter sehen.

Eine aussterbende Zunft? Die letzten Jukebox-Mechaniker in New York

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