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Freie Journalistin aus Wien mit Fokus auf Ukraine, Belarus und Russland. Schreibt für das Journalistennetzwerk n-ost (Link: http://ostpol.de/autoren/view/812).
Nawalny, Belarus, Ukraine: Es ächzt im Gebälk zwischen Berlin und Moskau. Im Universum der EU-Mitgliedsländer war Deutschland eigentlich immer eher der russlandfreundlicheren, pragmatischen Unionshälfte zuzuzählen, enge wirtschaftliche und politische Beziehungen sowie ein umstrittenes Pipeline-Projekt inklusive. Die Krim-Annexion und der Krieg im Donbass haben das Verhältnis zur EU insgesamt und auch zu Deutschland zerrüttet.
Doch nachdem der Kremlkritiker Alexej Nawalny im Vorjahr nach seiner Nowitschok-Vergiftung in Deutschland behandelt wurde und Angela Merkel den "Berliner Patienten" an seinem Krankenbett besuchte, haben sich die Beziehungen noch weiter abgekühlt. Ein Zorn, den jetzt zunehmend auch deutsche Diplomat*innen und Journalist*innen zu spüren bekommen, wie der Moskauer FAZ-Korrespondent Friedrich Schmidt in dieser lesenswerten Analyse schreibt. Der Wind wird rauer.
Im staatsnahen Sender NTV wurden zuletzt etwa Mitarbeiter der deutschen Botschaft vorgeführt, als sie zu Besuch bei der Menschenrechtsorganisation Memorial waren. Für deutsche Journalist*innen (wie im Übrigen aber auch für Journalisten anderer EU-Länder) ist es in der Coronakrise schwierig bis unmöglich geworden, einzureisen - selbst dann, wenn sie akkreditiert sind. Moskau kontert bei Kritik gerne mit allfällige Einschränkungen gegenüber RT in Deutschland, das unter Spionageverdacht steht. Dabei ist es keineswegs so, dass hier Moskau Gleiches mit Gleichem vergilt. "Die Reziprozität, die Russland selbst oft einfordert, ist zum deutschen Nachteil verletzt", schreibt Schmidt.
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