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Kurator'in für: Fundstücke Klima und Wandel
Strom, Wärme und Mobilität – das sind meine Themen. Ich arbeite seit 2008 als freier Energiejournalist u.a. für die Süddeutsche Zeitung, Spiegel Online, die Neue Zürcher Zeitung, für Riffreporter sowie für einige Fachzeitschriften.
Nein, konstruktiver Journalismus ist das nicht. Sondern ein Beitrag, der Frust und Wut hervorruft. Aber der muss trotzdem sein, denn der Blick in die Geschichte hilft, die Gegenwart zu verstehen: Renate Ell und Heike Westram vom ARD-Spartensender Alpha haben für dessen Online-Angebot einen kurzen, mit vielen Zitaten gespickten historischen Abriss der Klimaforschung erstellt. Der dokumentiert, wie viel Zeit wir in den letzten Jahrzehnten durch Ignoranz verloren haben.
Die physikalischen Grundlagen des Treibhauseffekts sind seit rund 200 Jahren bekannt. Ende des 19. Jahrhunderts erkannte ein Forscher erstmals die Bedeutung des Kohlendioxids für die Erderwärmung (er sah das positiv, mit Blick auf höhere Ernteerträge). In den fünfziger Jahren wurde es möglich, die CO2-Konzentration in der Atmosphäre zu messen, in den Sechzigern konnten Wissenschaftler erstmals Klimamodelle erstellen. Die Deutsche Physikalische Gesellschaft warnte bereits 1971 vor einem unumkehrbaren Klimawandel, erneut 1985 mit sehr drastischen Worten. Auch die Fossilkonzerne wissen es spätestens seit den Siebzigern (dazu ein piq). In der Politik ist das Thema dagegen erst so richtig in den Neunzigern angekommen.
Die Autorinnen zitieren Wolfgang Seiler, ehemaliger Leiter des dem KIT zugehörigen Instituts für Meteorologie und Klimaforschung, der heute sagt:
„Wir haben 25 Jahre verloren. Hätten wir damals sofort reagiert, wären wir nicht in der Lage, in der wir heute sind, dass wir unsere CO2-Emissionen und auch die anderen Treibhausgasemissionen so drastisch reduzieren müssen, dass das tiefe Einschnitte in die Wirtschaft und auch in die Gesellschaft gibt."
Quelle: Renate Ell, Heike Westram Bild: picture alliance/... www.ardalpha.de
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