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Kurator'in für: Zeit und Geschichte Fundstücke
Michaela Müller, in Dachau geboren, studierte Politikwissenschaften, Zeitgeschichte und Geschichte Asiens in Berlin. Sie schreibt über Menschenrechte, Migration und Ostafrika. Aufenthalte in Kenia, New York, Paris, Somalia und Somaliland. Bücher/Essays: Vor Lampedusa (2015), Auf See. Die Geschichte von Ayan und Samir (2016). Für piqd wählt sie Texte über die Geschichte des Holocaust, Arbeitergeschichte, Migration und Mentalitätsgeschichte aus.
Dass jemand ein ungewöhnliches Leben geführt hat, hört man öfter. Als ich zum ersten Mal von Ellen Ammann und ihrer Arbeit erfahren habe, war ich, ja, ehrlich beeindruckt. Hier die hard facts: Sie wurde 1870 in Schweden geboren, heiratete 1890 einen Münchner Orthopäden. 1897 gründete sie die Bahnhofsmission. Sie wollte den neu vom Land ankommenden Frauen, die in der Stadt ein Leben als Dienstbotin oder Arbeiterin anstrebten, Hilfe und Unterstützung geben. 1904 gründete sie den Münchner Zweig des katholischen Frauenbunds, der 1903 in Köln seine Arbeit aufgenommen hatte, 1911 auch den bayerischen Landesverband.
1919 wurde sie in das erste bayerische Parlament gewählt und verfügte über ein so gutes Netzwerk, dass sie am 8. November 1923 von dem geplanten Putschversuch Adolf Hitlers und seinen Anhängern erfuhr. Sie warnte die Mitglieder der Regierung und ihre Parlamentskolleg*innen und forderte sie auf, sich in einer von ihr gegründeten Frauenschule in der Schwabinger Theresienstraße zu versammeln und den Putsch dort gemeinsam als Staatsverbrechen zu verurteilen. Sie sorgte dafür, dass Einheiten der bayerischen Reichswehr nach München verlegt wurden. Zudem war es nicht ihre erste Begegnung mit Adolf Hitler gewesen. Im Frühjahr hatte sie sich mit Anita Augspurg und Lida Gustava Heymann dafür eingesetzt, dass Hitler nach Österreich ausgewiesen werden sollte, nachdem es zu einem brutalen Überfall der SA auf einen Pazifisten gekommen war.
Dass sie in München als ehemalige Protestantin, Ausländerin und Frau, die sich für Frauenrechte einsetzte, zunächst nicht mit offenen Armen empfangen wurde, liegt auf der Hand. Trotzdem entwickelte sie über die Jahre ein beeindruckendes Netzwerk und gründete Organisationen wie die Bahnhofsmission und den Frauenbund, die es bis heute gibt.
Der Historiker Thomas Schlemmer vom Münchner Institut für Zeitgeschichte bezeichnet das Leben Ammanns als eines, das von Grenzüberschreitung geprägt war. Heute gilt sie auch als Wegbereiterin der aufsuchenden Sozialarbeit, des Streetworks. Die Bahnhofsmission in München befindet sich noch immer am Gleis 11 des Hauptbahnhofs, und genau diese Kontinuität und Beständigkeit zeigen, wie weitsichtig ihre Arbeit schon damals gewesen ist, meint Bettina Spahn, die Leiterin der Bahnhofsmission.
Quelle: Elke Richter Bild: dpa www.sueddeutsche.de
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