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Kurator'in für: Pop und Kultur Fundstücke
Schlüsselmoment? Auf undurchsichtigen Wegen, die nichts mit Geld, sondern mit krimineller Energie zu tun haben, ergattert 1979 ein kleiner Junge seine erste Platte. "Parallel Lines" von Blondie - als Picture Disc, was wichtig ist, weil der kleine Junge damals eher visuell als musikalisch an Musik interessiert ist. Das ändert sich mit den ersten Tönen dieser Platte. Um die Geschichte kurz zu machen: Der Junge wird größer, versucht sich in verschiedenen Subkulturen und landet schließlich beim Radio, bei Gedrucktem, beim Netz, um über Musik zu reden und zu schreiben. Nur ein paar Namen: ByteFM ("Electro Royale", "Time Tunnel"), Deutschlandfunk und Deutschlandfunk Kultur, Tagesspiegel. Ein Blog namens technoarm.de und natürlich ein wöchentlicher Podcast: "Pop nach 8".
Seine große Liebe ist der Club, aber eigentlich findet er Chet Baker genauso spannend wie Blake Baxter. Mal sehen, wie das endet.
Sagen wir der Einfachheit halber, dass es vor rund 70 Jahren mit der Popmusik losging, langsam, dann schneller. Weil von Jahrzehnt zu Jahrzehnt immer mehr Menschen im Popbusiness ihr Glück versuchten, nimmt auch die Zahl der toten Musiker, die verabschiedet werden wollen, zu. Irgendwie auch traurig, wenn es dann in der Timeline bei Twitter, Facebook oder Google News inflationär heißt: "R.I.P. xxx". Das nur als Vorbemerkung zum Tod von Keith Flint. Der so auffällige Sänger von The Prodigy ist tot aufgefunden worden, gerade einmal 49 Jahre alt. Ich habe bislang nur viele lieblos aus Agenturmeldungen und Wikipedia-Artikeln zusammengeschusterte Artikel dazu gefunden (mein Highlight: der Schreiber von zeit.de hatte wohl nur halb den Prodigy-Wikipedia-Artikel durchgelesen oder ihn komplett nicht verstanden und die englische Formation kurzerhand zu Vertretern des "Acid Sound" erklärt). Am besten hat mir noch der hier gepiqte spiegel.de-Beitrag gefallen, weil er offensichtlich von jemandem geschrieben wurde, der sich gut einlesen kann und/oder Ahnung hat. Die wichtigen Punkte stehen alle drin, nämlich dass The Prodigy die elektronische Musik auch für Rockfans verdaulich machten, dass Keith Flint dem brachialen Sound das passende Gesicht lieferte, dass er aber nicht nur der wilde Kerl war, sondern die Vertrautheit des Elternhauses brauchte etc. etc.
Ich weiß, das ist nicht die feine englische Art, sich selbst als piqd-Autor zu verlinken, aber ich habe im Deutschlandfunk Kultur erzählt, was ich im Zusammenhang mit seinem Tod wichtig finde – das Ganze ist natürlich auch schnell entstanden und kann gerne kritisiert werden. Ich finde aber wichtig, dass Keith Flint nicht nur als der wild aussehende Techno-Clown in Erinnerung bleibt, sondern als ein essentieller Teil von The Prodigy. Ohne ihn, da bin ich mir sicher, wäre alles ganz anders für diese Band verlaufen. Sein Tod, aber auch die Erinnerung für uns 90er-Raver, dass wir jetzt offiziell alt sind.
Quelle: feb (Der Spiegel)/Reuters/AFP/dpa Bild: dpa spiegel.de
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...und Tee mit Mütterchen hin oder her. Mindestens als Live-Energy-Transmitter war er genial.
magic people! voodoo people!
Und es ist total ok, ab und an die eigenen Sachen zu piqen....da merkt der User, dass unsere KuratorInnen nicht nur auf piqd kompetent sind.