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Pop und Kultur

Millionenfach R.I.P.: Keith Flint von The Prodigy ist tot

Martin Böttcher
Journalist, Sammler
Zum Kurator'innen-Profil
Martin BöttcherMontag, 04.03.2019

Sagen wir der Einfachheit halber, dass es vor rund 70 Jahren mit der Popmusik losging, langsam, dann schneller. Weil von Jahrzehnt zu Jahrzehnt immer mehr Menschen im Popbusiness ihr Glück versuchten, nimmt auch die Zahl der toten Musiker, die verabschiedet werden wollen, zu. Irgendwie auch traurig, wenn es dann in der Timeline bei Twitter, Facebook oder Google News inflationär heißt: "R.I.P. xxx". Das nur als Vorbemerkung zum Tod von Keith Flint. Der so auffällige Sänger von The Prodigy ist tot aufgefunden worden, gerade einmal 49 Jahre alt. Ich habe bislang nur viele lieblos aus Agenturmeldungen und Wikipedia-Artikeln zusammengeschusterte Artikel dazu gefunden (mein Highlight: der Schreiber von zeit.de hatte wohl nur halb den Prodigy-Wikipedia-Artikel durchgelesen oder ihn komplett nicht verstanden und die englische Formation kurzerhand zu  Vertretern des "Acid Sound" erklärt). Am besten hat mir noch der hier gepiqte spiegel.de-Beitrag gefallen, weil er offensichtlich von jemandem geschrieben wurde, der sich gut einlesen kann und/oder Ahnung hat. Die wichtigen Punkte stehen alle drin, nämlich dass The Prodigy die elektronische Musik auch für Rockfans verdaulich machten, dass Keith Flint dem brachialen Sound das passende Gesicht lieferte, dass er aber nicht nur der wilde Kerl war, sondern die Vertrautheit des Elternhauses brauchte etc. etc.

Ich weiß, das ist nicht die feine englische Art, sich selbst als piqd-Autor zu verlinken, aber ich habe im Deutschlandfunk Kultur erzählt, was ich im Zusammenhang mit seinem Tod wichtig finde – das Ganze ist natürlich auch schnell entstanden und kann gerne kritisiert werden. Ich finde aber wichtig, dass Keith Flint nicht nur als der wild aussehende Techno-Clown in Erinnerung bleibt, sondern als ein essentieller Teil von The Prodigy. Ohne ihn, da bin ich mir sicher, wäre alles ganz anders für diese Band verlaufen. Sein Tod, aber auch die Erinnerung für uns 90er-Raver, dass wir jetzt offiziell alt sind.

Millionenfach R.I.P.: Keith Flint von The Prodigy ist tot

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Kommentare 5
  1. Marcus von Jordan
    Marcus von Jordan · vor mehr als 5 Jahre

    ...und Tee mit Mütterchen hin oder her. Mindestens als Live-Energy-Transmitter war er genial.

    1. Martin Böttcher
      Martin Böttcher · vor mehr als 5 Jahre

      Hammer-Typ, ganz sicher! "Frontmann" ist ja kein sehr guter Begriff, aber wenn es bedeutet, dass man vorne an der Bühne steht und das Geschehen jederzeit in der Hand hat, dann war er ein sehr guter Frontmann.

  2. Marcus von Jordan
    Marcus von Jordan · vor mehr als 5 Jahre

    magic people! voodoo people!
    Und es ist total ok, ab und an die eigenen Sachen zu piqen....da merkt der User, dass unsere KuratorInnen nicht nur auf piqd kompetent sind.

    1. Martin Böttcher
      Martin Böttcher · vor mehr als 5 Jahre

      Dann nehme ich das mit der "nicht so feinen englischen Art" zurück und sage großspurig: "Jetzt haben wirklich alle, auch ich, etwas zum Tod von Keith Flint gesagt oder geschrieben!"

    2. Marcus von Jordan
      Marcus von Jordan · vor mehr als 5 Jahre

      @Martin Böttcher du warst der erste, den ich gehört habe, der auch etwas zu sagen hatte...wusste kaum was über ihn, aber habe ihn eben live gesehen und das war ein Mordsspaß!

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