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Kurator'in für: Technologie und Gesellschaft Fundstücke
In Hohenlimburg geboren und in Berlin lebend. Recherchen in knapp vierzig Ländern für Feature-Redaktionen des Deutschlandfunks, verschiedener ARD-Sender sowie u.a. auch DIE ZEIT und FAS, einige Auszeichnungen, Bücher zu den Themen MENSCHENWERTBERECHNUNG, DEMENZ und HEIMAT, zuletzt vorwiegend Theaterstücke mit Uraufführungen an den Staatstheatern Karlsruhe, Nürnberg und Weimar.
Boris Hänssler berichtet in der SZ angenehm nüchtern über die Einsatz-Perspektiven Künstlicher Intelligenz in der Medizin. Dort ist die einstmals versprochene „Revolution“ bisher ausgeblieben. Dennoch gehen „Experten“ davon aus, dass 50 Prozent der Kliniken in den kommenden fünf Jahren mit entsprechenden Verfahren arbeiten werden. Denn als Unterstützung, aktuell insbesondere in der radiologischen Diagnostik, können KI-basierte Programme die Arbeit heute schon eindeutig erleichtern und beschleunigen. Die Herausforderung liegt vor allem in der Generierung belastbarer Daten, um die entsprechende Software weiter trainieren zu können.
Da eine KI vom Ergebnis her trainiert wird, müssen wir uns immer sicher sein, dass ein Patient, dessen Daten einfließen, eine bestimmte Erkrankung tatsächlich hat. ... Wir brauchen also nicht Unmengen an Daten, sondern in diesem Sinne validierte Daten, und das ist der Grund, weshalb es so lange dauert, bis die KI in der Medizin Fuß fasst.
Da entsprechende Daten für Pharmaunternehmen aber auch einen hohen ökonomischen Wert haben, kommt es zu dem scheinbar schon klassischen Grundkonflikt:
Einerseits haben Datenschützer Angst, dass beim Datenaustausch zwischen Kliniken, Forschungseinrichtungen und Unternehmen auch nicht-anonymisierte Daten abgegriffen und verkauft werden können. Auf der anderen Seite dürften Erkrankte von der KI - und somit von der Herausgabe ihrer medizinischen Daten - profitieren.
Es wird davon ausgegangen, dass Unternehmen, die wie Google große Summen in die Entwicklung von KI investieren, eigene Krankenhäuser bauen, nicht zuletzt um entsprechende Daten zu generieren. Daten, die wiederum personalisiert zu Diskriminierungen etwa bei der Krankenversicherung führen könnten.
Aber es ist auch vollkommen klar: Wenn die Verbindung von KI und Arzt-Expertise zu besseren Ergebnissen führt, und das wird sie in vielen Fällen, dann brauchen Sie sehr gute Argumente, um diese Technik abzulehnen.
Quelle: Süddeutsche.de GmbH, Munich, Germany Bild: Stefan Dimitrov sueddeutsche.de
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