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Pop und Kultur

Streit um GNTM: Ex-Kandidatin Kaggwa erzielt Teilerfolg vor Gericht

Jan Freitag
Volontariat, Arbeit, Leben
Zum Kurator'innen-Profil
Jan FreitagSamstag, 09.07.2022

Über Germany's Next Topmodel gibt es nicht nur Abermillionen Meinungen, sondern sogar wissenschaftliche Abhandlungen. Aber was Lijana Kaggwa zur Debatte um Heidi Klums geldwerte Frauenverachtung beiträgt, hebt sie auf ein neues Niveau: Nachdem die Kandidatin von 2020 in einem Youtube-Video öffentlich mit der Castingshow abgerechnet und so diverse Vertragsklauseln gebrochen hatte, schlug das Imperium zurück und verklagte die Nestbeschmutzerin.

Jetzt erging das Urteil vorm Landgericht Hamburg und gab Seven One Entertainment zwar in drei von fünf Punkten recht, hält Sender und Produktionsfirma jedoch vor, die Angeklagte durch künstliche Inszenierungen, Weglassungen und Schnitte bewusst in ein schlechtes, aber dramaturgisch spannendes Licht gerückt zu haben. Die umfassenden Verschwiegenheitsvereinbarungen waren zudem teils unzulässig – was wiederum Folgen für weitere Staffeln haben dürfte.

Entscheidender ist allerdings, dass die anschließende Diskussion um Heidi Klums turbokapitalistische Fleischbeschau über Rezos jüngste Videoattacke gegen GNTM nun auch juristisch weiter Fahrt aufnimmt – und damit für echte Veränderungen im misogynen Missbrauchsschema des Fernsehformats für Kinder und kindlich Gebliebene sorgen könnte.

Streit um GNTM: Ex-Kandidatin Kaggwa erzielt Teilerfolg vor Gericht

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Kommentare 2
  1. Ivana Milos
    Ivana Milos · vor mehr als 2 Jahre

    Kann eigentlich nicht mitreden, exakt 1x vor ca 10 Jahren(?, gibt's die Show schon so lange?) gerade mal 15 Minuten reingeschaut und fassungslos-genervt direkt abgehakt. Aber offensichtlich fasziniert öffentliche Degradierung weiterhin bestens in good ol' Germany: warum schauen sich das so viele noch immer an? Verstehe das trotz aller Erklärungsmodelle noch immer nicht...fühlen sich wirklich so viele besser danach, weil es andere "arme IdiotInnen" trifft, TV-genehmigte Schadenfreude? Oh dear... Ist ja nicht so, dass manfrau gezwungen wird, einzuschalten etc.

    Yo, da wünsche ich mir manchmal wirklich deutlich mehr moralisch-ethische Regulierung von "oben", wenn's von unten so in die Hose geht und auf die Breite ZuschauerInnenschaft kein Verlass ist, die also stoisch-hypnotisiert einfach diesen Mistkram weiter konsumiert, über Jaaaaahre! Auch wenn das eigentlich total bitter ist, denkt manfrau das zu Ende durch - so wenig Artikel 1 GG Bewusstsein verankert zu sehen in sehr sehr sehr vielen Köpfen, oh oh... Ist ja nicht der einsame mediale Ausreisser, dieses ästhetisch überhöhte Abfallprodukt der menschlichen Kleinherzigkeit und mentalen Degeneration, mal etwas netter formuliert...

  2. Cornelia Gliem
    Cornelia Gliem · vor mehr als 2 Jahre

    diese Art exploitation-TV muss verboten werden, ähnlich zb angebliches RealityTv oder armuts-vorführende Formate...

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