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am Deutschen Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung (DeZIM), Berlin.
Gründer des Netzwerks Fluchtforschung.
Forscht zu, schreibt über und kommentiert Migrations- und Flüchtlingspolitik, insbesondere aber nicht nur in Deutschland und Europa.
Die #MeTwo-Aktion, die durch Mesut Özils Rücktritt und Brandbrief ausgelöst wurde, legt einen strukturellen Rassismus in Deutschland offen, der den meisten weißen Nicht-Migrant*innen verborgen bleibt. Diese Offenbarung macht vielen deutlich, welche hohen Hürden der Integration in unserer "megamultikulturellen" (Ataman) oder "superdiversen" (Vertovec) Gesellschaft bestehen. So mag für einige der Eindruck entstehen, als sei Integration gescheitert - und selbst Özil wurde dies vorgeworfen, der doch tatsächlich "hyperintegriert" (El-Mafaalani) ist. Tatsächlich lässt sich die Özil- und #MeTwo-Diskussion aber auch als ein Beweis interpretieren, wie weit die deutsche Migrationsgesellschaft inzwischen gekommen ist. Ferda Ataman argumentiert hier in Bezug auf Aladin El-Mafaalani, Soziologie Professor und jetzt Abteilungsleiter im Integrationsministerium von NRW (hier ein Interview (Paywall) mit ihm im aktuellen Spiegel), dass eine solche Debatte vor ein paar Jahrzehnten noch nicht möglich gewesen wäre. Die Einwanderer haben heute - bei allen Diskriminierungen die sie erleben - einen anderen Anspruch an die Gesellschaft als die vorherige Generation, den sie auch explizit benennen und einfordern. Sie fordern die Gleichheit ein, die ihnen zusteht, und lassen sich von Argumenten eines Vorrangs vermeintlich Alteingesessener nicht einschüchtern. Dies ist nicht nur als Zeichen der Resilienz der Betroffenen zu werten, sondern auch als Fortschritt der Einwanderungsgesellschaft, in der auch Migranten und deren Nachfahren Raum finden, ihre Rechte ohne Zurückhaltung einzufordern. Diesen kleinen Fortschritt darf man sicherlich nicht zu hoch hängen. Die Kampagne gegen Özil und die große Verweigerung, Rassismus zu benennen und zu bekämpfen, sind zentrale Probleme, denen entschieden begegnet werden muss. Die Einwanderungsgesellschaft braucht dafür eine Streitkultur und Auseinandersetzungen. Aber immerhin haben wir diese nun und das ist zumindest ein kleiner Fortschritt.
Quelle: Ferda Ataman spiegel.de
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Es stimmt natürlich, dass die aktuelle Diskussion für eine veränderte soziale Realität steht, vermutlich auch eine ehrlichere Diskussion, weil Bruchstellen offensichtlicher geworden sind. Aber was Ferda Ataman als "Etabliertenvorrechte" abtut, ist die kulturell denknotwendige Voraussetzung für "Integration", für Ankommen, letztlich für Migration als solche.
El-Mafaalani sagt kluge Dinge. Mir persönlich gefällt zum Beispiel sein Gedanke, statt "Migrationshintergrund" einfach "mit internationaler Erfahrung" zu sagen. Das klingt nämlich wirklich cooler und hat auch eine sehr positive Konnotation. Bzgl. #MeTwo habe ich auch einige Dinge auf Twitter rausgelassen. Ich fürchte allerdings, dass dies nur ein weiterer kurzlebiger Online-Trend sein wird, der in der Realität wenig bis gar nichts verändern wird.