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Fundstücke

Deutschland braucht eine Abgabe für Superreiche

Emran Feroz
Journalist
Zum Kurator'innen-Profil
Emran FerozDonnerstag, 31.12.2020

Die Corona-Krise hat vor allem eines deutlich gemacht: Die Ungleichheit in diesem Land. 

Immobilienpreise schießen weiterhin in die Höhe, während viele damit kämpfen, ihre Mieten zu bezahlen. Das wohlhabende Bürgertum fährt während des Lockdowns mit dem SUV in Schigebiete, während viele andere Menschen öffentliche Verkehrsmittel benutzen müssen und in einem dystopischen Gefängnis, bestehend aus kleiner Wohnung, Netflix und Amazon, verweilen müssen. 

Doch es sind vor allem die Superreichen, die abermals aus der Krise Profit ziehen und sogar besser dastehen als zuvor. Ein Prozent der deutschen Bevölkerung verfügt über ein Drittel aller Vermögen. Warum sollten also jene Reichen nicht zusätzlich in die Tasche greifen, um dem Staat (und damit auch der Gesellschaft) unter die Arme zu greifen? Genau hierfür plädiert Harald Schumann im Tagesspiegel und schreibt u.a. folgendes:

Darum wäre es nur recht und billig, bei diesem einen Prozent eine Zukunftsabgabe zu erheben, wie es die Linke fordert. Würden Vermögen ab einem Freibetrag von zwei Millionen Euro mit einer progressiven einmaligen Abgabe von zehn bis dreißig Prozent belegt, kämen hierzulande verteilt auf zwanzig Jahre 337 Milliarden Euro zusammen, kalkulierte das DIW. Käme es dazu, wären die Corona-Programme finanziert und der Staat bliebe für die weiteren Aufgaben handlungsfähig – notfalls auch auf Kredit.

Dies macht vor allem Sinn wenn man bedenkt, dass die wirtschaftlichen Folgen der Pandemie noch auf uns zukommen werden und schwerwiegender sein können als sich gegenwärtig viele vorstellen. Nichts wird mehr sein wie vorher. Dass sich das ein Prozent vor seiner Verantwortung drückt, darf nicht weiterhin der Fall sein.

Aus diesem Grund sollten solche Forderungen auch nicht als "radikal" betrachtet werden, sondern als das einzig Richtige. Ich wage sogar zu behaupten, dass ansonsten die kommenden Jahre in wirtschaftlicher Hinsicht extrem düster werden könnten. 

Deutschland braucht eine Abgabe für Superreiche

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Kommentare 4
  1. Josef König
    Josef König · vor fast 4 Jahre

    Moin, wenn man solch einen Beitrag unkritisch paraphrasiert, zeigt sich, dass weder der Autor des Beitrags noch der piqer etwas von Wirtschaft verstehen. Keine Hinweis, ob Vermögen oder Einkommen versteuert werden sollen, kein Hinweis, wie überhaupt das Vermögen erfasst werden soll, noch Klarheit über den Einzug. Was meinen Sie, warum wir eine Vermögenssteuer in Deutschland haben, die seit Jahrzehnten ausgesetzt ist und nicht erhoben wird, weil das Bundesverfassungsgericht eine korrekte Erfassung von der Politik gefordert hat, die diese nicht zu leisten in der Lage scheint. Und welches Vermögen soll den zu Abgaben (Steuern) führen? Das private? Das Investivvermögen? Der ganze Beitrag ist einfach nur populistischer Unsinn. Der Autor scheint überhaupt keine Ahnung von Wirtschaft zu haben, sondern wiederholt nicht Durchdachtes.

    1. Nutzer gelöscht
      Nutzer gelöscht · vor fast 4 Jahre

      Ich wage zu bezweifeln, dass der Grund warum es keine Vermögenssteuer gibt ist, weil es nicht korrekt umsetzbar wäre! Jegliche Versuche das Thema auf die politische Tagesordnung zu setzen werden mit irgendwelchen Todschlagargumenten abgewehrt!

    2. Dieser eine
      Dieser eine · vor fast 4 Jahre

      Sie scheinen dafür ja besonders genau Bescheid zu wissen. Dabei ist die Forderung nach einer einmaligen (!) Vermögensabgabe zur Finanzierung der Corona-Hilfen jetzt keine besondere Randerscheinung in der Ökonomik. Bspw. haben Rudi Bachmann und Christian Bayer, denen ich jetzt hoffentlich nicht zu nahe trete, wenn ich sie als relativ zentristische Ökonomen bezeichne, in ihrem Podcast eine ähnliche Maßnahme in den Raum geworfen. Wobei 10-30% zugegebener Maßen recht astronomisch wirken. Enstpannen Sie sich mal ein bisschen und wischen Sie sich den Schaum vom Mund, bevor Sie das nächste mal direkt zu ad-hominem-Beiträgen ausholen, bitte!

  2. Nutzer gelöscht
    Nutzer gelöscht · vor fast 4 Jahre · bearbeitet vor fast 4 Jahre

    Danke für den Piq! Leider befürchte ich, dass solch eine Lösung schwer bis gar nicht politisch durchsetzbar ist, s. aktuelle Debatte Esken/Laschet. Die (Pseudo-) Argumente sind: die arme Wirtschaft, die Reichen haben das Geld ja nicht "rumliegen", es geht zulasten der Arbeitsplätze, etc.
    Alternativvorschlag: alle Bürger zahlen den gleichen Anteil ihres Vermögens (so sie denn eins haben), z.B. 5% über 10 Jahre. Mehr dazu hier:
    https://www.piqd.de/us...

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