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Mark Beneke ist Kriminalbiologe, überzeugter Veganer, klimawissenschaftlich breit informiert und absoluter Schnellredner. Hörer von Radio 1 in Berlin kennen ihn aus der Samstags-Vormittags-Sendung, wo er oft über absonderliche Ergebnisse der Wissenschaft referiert.
In dieser anderthalbstündigen Aufzeichnung eines an der TU Dortmund gehaltenen Vortrags geht er durch das ganze Elend der Klimakrise. Die Vorlesung ist wie ein Schlag vor den Kopf mit dem Vorschlaghammer.
Er hat sehr dezidierte Ansichten, die aber alle begründet sind, und bringt eine enorme Detailfülle, wie überall auf der Welt das momentane lokale wirtschaftliche Interesse über die Sorge für das wertvolle System Erde obsiegt. Sei es bei den Erdöl-Förderungsgenehmigungen von Biden, dem europäischen Geld für die afrikanische Pipeline EACOP (East African Crude Oil Pipeline), bei den spanischen Erdbeerbauern, die den benachbarten Naturschutzgebieten das Wasser abgraben, der deutschen Hochleistungslandwirtschaft, deren Ackergifte auch die Fauna von Naturschutzgebieten ruinieren oder, was mich besonders frappiert hat, der freimütigen Ankündigung der arabischen Ölfirmen "jeden Tropfen Öl zu fördern und auch zu verkaufen".
Ob es um den Anteil der Menschheit geht, die in Gebieten außerhalb der für Menschen und ihre Nahrungsproduktion möglichen Klima-Nische werden leben müssen¹ oder die 200 "Klimabomben", das sind aktuelle Projekte, deren jetzt schon bekannten Folgeemissionen unser Emissionsbudget um ein Mehrfaches aufbrauchen würden – wir kriegen einen Fakt nach dem anderen um die Ohren gehauen, dass uns Hören und Sehen vergeht.
Der eigentliche Vortrag dauert 1:16 h. Dann kommen Fragen.
Beneke ist nicht jedermanns Geschmack – aber seine Verve, sein Engagement, sein wacher, schneller Geist und seine Klarheit sind beeindruckend.
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¹ Bei den zu erwartenden 2,7 °C über Referenzwert und einer Bevölkerung von 9,5 Milliarden sind das 40%. Der Grund für diesen hohen Wert ist, dass die neu hinzukommende Bevölkerung komplett in kritischen Gebieten im globalen Süden leben wird.
Quelle: Mark Beneke Bild: TU Dortmund www.youtube.com
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Danke, der Mann ist beeindruckend. Ich hätte allerdings lieber eine kritische Diskussion von Klimatologen, Soziologen, Ökonomen etc. als ein in vielen Gebieten dilettierendes, schnell sprechendes Multitalent, der mir aus Zeitungsartikeln wortreich und tiefbewegt die Welt erklärt. Er muß doch nicht beweisen, das die Welt wärmer wird und das dramatische Folgen haben wird. Seine Schnellschüsse beim Zusammenhang von Profitmaximierung und Weltbevölkerung sind so aberwitzig reduktionistisch und einseitig - wenn dass sein Denkstil ist, gute Nacht. Auch war in den 60er und 70er Jahren der CO2 Ausstoß und eine Klimakrise eben kein wirkliches Thema in den Medien. Eher sprach man dort von der wiederkehrenden Eiszeit. Der Club of Rome hat in seinen ersten Berichten auch nicht auf das Thema und dann nicht gleich auf die Brisanz hingewiesen. Der Club ging davon aus, dass die Ressourcen schnell zur Neige gehen würden. Demnach hätten wir heute gar nicht mehr viele fossile Brennstoffe zur Verfügung….
Es ist nicht ausgeschlossen, dass die Erwärmung schneller geht, als es viele Modellrechnungen zeigen. Aber was folgt daraus. Große Teile der Staaten, der globalen Menschheit werden ihr Leben, ihre Wirtschaft nicht so schnell umstellen oder entwickeln. Stattdessen führen sie oft Kriege. Da kann er die Apokalypse noch so oft beschwören. Was folgt daraus für die nationale und europäische Politik? Wie erhalten wir unsere wirtschaftlichen Fähigkeiten die Bevölkerung (zuhause und in der Welt) zu ernähren. Womit wollen wir zukünftig Windanlagen produzieren? Ist das wirklich die richtige Strategie für eine Anpassung an eine wärmere Welt, die (vielleicht außer uns in D - was ja auch nicht stimmt ;-( ) weiter CO2 ausstößt?
Ich muss gestehen, dass ich mir die Fragerunde nicht mehr anhören konnte/wollte – der Vortrag war derart fundiert deprimierend, dass mir die Phantasie fehlt, um mir vorzustellen, dass in der verbleibenden Zeit noch etwas herausgekommen ist, das Hoffnungen machen könnte.
Falls jemand es bis zum Schluss geschafft hat, und ich habe mich getäuscht: Bitte sachdienliche Hinweise.