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1986 in Kiew zur Welt gekommen. Seit zwanzig Jahren einer von den guten Einwanderern. In Leipzig Politikwissenschaft, Soziologie und Philosophie studiert. An der Deutschen Journalistenschule zum Redakteur verarbeitet. Seitdem beseeltes Berliner Edelprekariat. Ach ja, bei Hanser Berlin Literatur verbrechend. Das mach ich wirklich gern.
Ich habe etwas gehadert, dieses Interview mit dem Bundeswehrpiloten Michael M. zu empfehlen. Er flog die Evakuierungsmaschinen aus Kabul. Kurz fürchtete ich, dass darin "nur" bestätigt wird, was bereits bekannt ist: Wie unfassbar schlecht die Evakuierungen organisiert und verschleppt wurden. Und wie sehr die hilfsbedürftigen Menschen ihrem Schicksal und den Taliban überlassen blieben.
Aber was der Bundeswehrpilot hier beschreibt, ist schlicht atemberaubend. Nichts weniger als ein zeitgeschichtliches Dokument. Seine Verwunderung darüber, dass sein Flugzeug nach Entladung der Einsatzhubschrauber leer zurückfliegen soll. Die Angst, mit anderen Flugzeugen zusammenzustoßen, da niemand mehr den Luftraum und Flughafen richtig koordiniert. Landen während eines Terroranschlags, in letzter Sekunde Rettungswagen ausweichen. Und nicht zuletzt zwei vergessene Soldaten.
Auch die Gedanken des Piloten über den anschließenden politischen Empfang in Deutschland und die gesellschaftliche Wahrnehmung der Bundeswehr sind eine interessante Perspektive, wie ich finde.
Quelle: Nico Fried/ Mike Szymanski Bild: Marius Maasewerd Artikel kostenpflichtig www.sueddeutsche.de
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