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1 Entführung, 300 Bücher und 11.000 (!) Seiten Autobiographie gegen die Drogensucht
Studium der Philosophie und Germanistik an der University of Chicago, davor Geistesgeschichte, Literatur und politische Philosophie in Paris, Berlin und Wien.
Ein Arzt in Lima, Peru hat eine ungewöhnliche Drogentherapie. Mit Einwilligung der Familie lässt er Abhängige kidnappen und zwangsinterniert sie für 50 Tage. In dieser Zeit erhalten sie erste Einzel- und Gruppentherapie-Sessions. Die Kommunikation mit anderen Patienten ist ihnen fast durchgehend verboten. Auch die Familien bekommen ein Training im Umgang mit Drogensucht.
Nach 50 Tagen kehren sie nach Hause zurück. Die Familie übernimmt die Kontrolle und für mehrere Jahre widmen sich die Patienten einem beeindruckenden Persönlichkeits(um)formungsprogramm. Sie lesen 300 klassische literarische Werke, sie zeichnen jeden Tag fünf Bilder über ihr Leben und sie schreiben mit der Hand eine 11.000 Seiten lange Autobiographie. Medikamente kommen kaum zu Einsatz.
Der Doktor ist selbst in seinem Spital sehr umstritten. Noch gibt ihm die Institution Rückendeckung und der Erfolg scheint ihm zumindest teilweise Recht zu geben. Patienten und Kollegen kommen zur Sprache. Die Kritik kommt eher verhalten. Der Eindruck einer gewissen Sektenhaftigkeit, eines Kultus um den Exzentriker bleibt. Eine längere Doku hätte da noch nuancierter Urteilen können. Faszinierend ist der Einblick aber allemal.
16 Minuten, Spanisch mit englischen Untertiteln.
Quelle: Josh Izenberg EN aeon.co
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