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hat Literatur und Performance Studies studiert, als freier Korrespondent in New York und als Redakteur bei verschiedenen Zeitschriften gearbeitet. Seine Texte erscheinen in einer Reihe von Zeitungen und Magazinen, unter anderem in der ZEIT, der Weltkunst, DU, Mousse und im Philosophiemagazin. Er ist Autor der Biographie "Susan Sontag. Geist und Glamour" (Aufbau / Northwestern University Press) sowie der Essaybände "Nüchtern. Über das Trinken und das Glück" und "Zuhause. Die Suche nach dem Ort, an dem wir leben wollen" (Hanser Berlin). Er lebt in Berlin.
Ich finde diesen Text sehr berührend, auch weil ich mich streckenweise gut damit identifizieren kann. Karla Rae Whitaker geht in diesem persönlichen Essay ihrem Leben mit dem Hochstapler-Syndrom nach, ihrer Unfähigkeit, Erfolge zu internalisieren, das heißt sie als solche wahrzunehmen und zu wissen, dass sie selbst erreicht hat, nicht durch Zufall, Glück oder Betrug, sondern durch eigene Leistungen. Whitaker ist eine erfolgreiche Schriftstellerin, hat an einer Universität studiert, um die sie viele beneiden würden - dennoch hat sie nicht das Gefühl, all dieses Dinge auch selbst erreicht zu haben. Es ist eine oft zu einem Glaubenssatz geronnene Haltung, von dem besonders Frauen und Minderheiten betroffen sind: Der gesellschaftliche Gaube, weniger wert zu sein als die Umwelt, wird so sehr zum Teil des eigenen Selbst gemacht, dass sich jeder Erfolg wie eine Verletzung dieser Wahrheit anfühlt, wie eine Abweichung, die nicht sein darf. Was diesen Essay auszeichnet ist die Ernsthaftigkeit, mit der die Autorin die Facetten ihres Lebens nach den Spuren dieses Glaubenssatzes durchsucht. Ich hätte gerne mehr über die Ausformungen dieses Syndroms bei anderen Menschen erfahren und auch gerne mehr darüber gelesen, warum es nicht als "offizielle" psychische Störung gilt. Aber dieser Essay ist ein guter Anfang, um sich damit auseinanderzusetzen.
Quelle: Kayla Rae Whitaker EN lennyletter.com
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