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hat Literatur und Performance Studies studiert, als freier Korrespondent in New York und als Redakteur bei verschiedenen Zeitschriften gearbeitet. Seine Texte erscheinen in einer Reihe von Zeitungen und Magazinen, unter anderem in der ZEIT, der Weltkunst, DU, Mousse und im Philosophiemagazin. Er ist Autor der Biographie "Susan Sontag. Geist und Glamour" (Aufbau / Northwestern University Press) sowie der Essaybände "Nüchtern. Über das Trinken und das Glück" und "Zuhause. Die Suche nach dem Ort, an dem wir leben wollen" (Hanser Berlin). Er lebt in Berlin.
Der Teppich von Bayeux, eine Wandstickarbeit aus der zweiten Hälfte des 11. Jahrhunderts, ist eines der großen Werke des menschlichen Kulturerbes. Die Bilder auf dem Teppich erzählen vom Halleyschen Kometen, von der Eroberung Englands durch die Normannen – die einzige geglückte Eroberung in der Geschichte des Landes – und vom letzten angelsächsischen König Harald. Der Teppich ist in der Vergangenheit immer wieder zu einem politischen Symbol geworden – Napoleon etwa ließ ihn nach Paris kommen, um ihn sich anzuschauen, bevor er in England einmarschierte. Auch die Nazis waren davon fasziniert und versuchten, das Werk vor Kriegsende nach Berlin zu schaffen, was die französische Résistance verhinderte, sodass es Winston Churchill gezeigt werden konnte, als dieser im November 1944 das befreite Paris besuchte. Margaret Thatcher erwähnte den Teppich in ihrer eurokritischen Brügge-Rede von 1988 und der Rechtsextreme Nigel Farage trägt regelmäßig eine Krawatte mit Motiven des Teppichs, um das "historische Unrecht" der normannischen Invasion zu betonen und zu insinuieren, dass die EU das gleiche mit Großbritannien mache. Nun hat Emmanuel Macron mit seinem erwiesenen Gespür für Symbolpolitik der noch bis vor Kurzem unvorstellbaren Leihgabe des Teppichs von Bayeux an das British Museum zugestimmt. Er tat das anlässlich seines London-Besuchs bei Theresa May und es ist das erste Mal in 900 Jahren, dass dieser Teppich den Ärmelkanal überquert. Es gilt als ausgemacht, dass Macron der Leihgabe ohne den Brexit nicht zugestimmt hätte. Die letzten Worte auf dem Teppich heißen: "ET FUGA VERTERUNT ANGLI" - "und die Engländer ergriffen die Flucht". Wer mehr über den Teppich und Macrons Geste erfahren möchte, dem sei dieser wunderbare Artikel ans Herz gelegt.
Quelle: Sam Knight Bild: DIT Archive / Alamy EN newyorker.com
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