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Beschäftigt sich seit 2000 als beratende Zukunftsforscherin mit der Zukunft, heute mit dem eigenen Unternehmen Future Impacts. Unterstützt Organisationen, die nach vorne schauen und Zukunft gestalten wollen, mit Trendanalysen und Szenarioprozessen. Leitet ehrenamtlich den „German Node“ des Zukunftsforschungs-Nonprofits „The Millennium Project“, das regelmässig den „State of the Future Report“ veröffentlicht. Schwerpunkte sind besonders die Zukunft der Arbeit und der gesellschaftliche Wandel, aber auch die Zukunft von Energie und Klima. Praktiziert mit Leidenschaft selbst neue Arbeitsformen in virtuellen Teams.
In einem Interview mit der FAZ gibt der Verleger Philipp Keel aus dem traditionsreichen Diogenes-Verlag Auskunft über seine Sicht der Lage des Buchmarkts und dabei auch über die neuen Arbeitsweisen und -Haltungen, die die veränderte Marktlage erfordert. Interessant ist vor allem die klare Diagnose - dem Buchmarkt gehe es schlecht (das wurde auf der letzten Buchmesse ja noch von offizieller Stelle anders dargestellt) - sowie die kritische Sicht auf die Digitalisierung. Nachdem übrigens auch Diogenes überlegt hat, mit Diversifizierung, also das Erweitern in neue Geschäftsfelder, auf den Wandel zu reagieren, steht jetzt wohl eher eine Konzentration auf die Kernkompetenzen an, und die geschehe aus einer Grundhaltung, die Altes grundsätzlich in Frage stelle. Keel nimmt das sogar als befreiend wahr:
Alle sind von dem Gedanken getrieben, dass wir uns etwas einfallen lassen müssen. Es ist ein seltsames Gefühl, alles auf den Prüfstein stellen zu müssen. Aber diese Zeiten erfordern eine Art Rebellion, und darin liegt viel Potential.
So sieht er eine erhoffte Renaissance des Lesens als einen gesellschaftlich revolutionären Akt,
Denn das Internet, das für uns so unentbehrlich geworden ist, gibt uns alles, nimmt uns aber viel Zeit und Kraft und beeinträchtigt spürbar unsere Phantasie. Ich glaube, wir sind regelrecht stumpf geworden, lassen uns von einem kleinen blöden Gerät leiten, das uns den Verstand raubt. Eigentlich absurd, dass es Smartphone heißt. Wir spüren, dass wir, wenn wir so weiterleben, von einem Burn-out nicht weit entfernt sind, können aber nicht davon lassen und setzen uns der Überforderung weiter aus. Ein Moment Ruhe, ein Moment alleine mit einem Buch scheint plötzlich zu viel.
Keel scheint zu schwanken zwischen einer klaren, sehr negativen Diagnose der gegenwärtigen Lage und andererseits der Hoffnung auf die Möglichkeit eines positiven Wandels, und das macht das Gespräch (nach Keel das "finsterste", das er je geführt hat) so lesenswert.
Quelle: Sandra Kegel Bild: © MAURICE HAAS, v... faz.net
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Ich denke, die, die er meint beziehungsweise anspricht, haben auch vor dem Smartphone nicht gelesen.