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Kurator'in für: Fundstücke Pop und Kultur
Geboren in Frankfurt, heute wieder dort lebend und arbeitend - hauptberuflich für einen Sachbuch- und Wissenschaftsverlag, daneben als freie Autorin für Magazine wie Spex, Missy Magazine, Konkret, Die Anschläge, kaput-magazine.com, melodiva.de, culturmag.de.
Schon seit unglaublichen 38 Jahren gibt es Element Of Crime, 1985 in Bremen von Sven Regener und Jakob Friderichs, die auch heute noch in der Band spielen, gegründet. Eine Erfolgsgeschichte einerseits – andererseits auch eine Geschichte der Unangepasstheit. Denn so beliebt und erfolgreich Element Of Crime (ihr aktuelles Album "Morgens um vier" steht an der Spitze der deutschen, österreichischen und Schweizer Verkaufscharts) auch sind: Den Mainstream bedienen sie nicht. Regeners poetische, oft rätselhafte Texte, die sich von seinen Erfolgsromanen ("Herr Lehmann", "Glitterschnitter") deutlich unterscheiden, und das signifikante, melancholische Trompetenspiel machen Element Of Crime zum Beispiel dafür, dass anspruchsvolle Musik sehr wohl erfolgreich sein kann – ohne sich anzubiedern.
Dem Online-Magazin kaput-mag.com gaben Sven Regener und Schlagzeuger Richard Pappik ein langes Interview, das zu lesen lohnt, selbst wenn man kein EOC-Fan ist. Regeners offene Antworten sind eine wohltuende Abwechslung vom Promo-Sprech, den viele Künstler:innen rund um die Veröffentlichung neuer Werke gern abliefern:
Ach der Eskapismus-Vorwurf ist immer Quatsch, weil natürlich liegt in der Kunst immer auch eine Flucht. Kunst ist ja nicht das richtige Leben. Und darum erlaubt sie einem auch, sich mit seiner eigenen Existenz zu versöhnen. Indem sie Distanz schafft. Das heißt ja nicht, dass man deswegen nicht auch als politischer Mensch unterwegs sein kann. Man muss das nur nicht in jedem Moment tun. Kann sowieso keiner. Ansonsten ist es bei uns ja so, dass wir in diese Art von Diskurs nie sehr tief verstrickt waren. Deshalb haben wir es da einfacher. Wenn wir ein solches Lied machen, fliegen wir nicht aus irgendeinem Verein wieder raus – eben weil wir nie drin waren.
Auch die positiv-selbstbewusste Herangehensweise ans eigene Werk (Antwort auf eine Frage nach dem Corona-Bezug der neuen Songs) ist erfrischend:
In ein paar Jahren ist dieser ganze Corona-Scheiß komplett vergessen, da erinnert sich dann kein Schwein mehr dran. Und trotzdem wird dieses Lied noch da sein und wir werden das Lied noch spielen und wir werden Spaß daran haben und andere Leute auch.
In diesem Sinne: Viel Spaß beim Lesen dieses Interviews!
Quelle: Marc Wilde Bild: (c) Charlotte Gol... kaput-mag.com
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