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Chefökonom des britischen Centre for European Reform (CER), ehemals Analyst in der Londoner City, financial journalism fellow beim Economist und PhD in VWL an der Stockholm University. Schreibt, denkt und diskutiert zu europäischen Wirtschaftsfragen: Makroökonomie, politische Ökonomie, Wachstum und Handel, gerne mit einem außenpolitischen Einschlag.
Eine ökonomische Kennzahl, die zum politischen Ziel erhoben wird, ist meist keine sinnvolle ökonomische Kennzahl mehr. Diese allgemeine Erkenntnis trifft dieser Tage auch auf China und sein BIP zu: Lange war ökonomisches Wachstum das Hauptziel der chinesischen Regierung, unter anderem, um sich selbst zu legitimieren. Das Resultat war, wie dieser Artikel schreibt, die spektakulärste ökonomische Aufholjagd, die die Welt je gesehen hat: 9.5%, in Worten: neunkommafünf Prozent, Wachstum pro Jahr über 40 Jahre.
Doch die Nebenwirkungen nehmen überhand. Denn um das Wachstumsziel zu erreichen, kann man auch Löcher buddeln und wieder zuschütten – eine Steigerung des BIP ohne irgendeinen Wert. Oder Schuldenberge auftürmen, um lokale Infrastruktur zu bauen. Der Artikel beschreibt zudem, dass einem wohlhabenderen Land und seiner Gesellschaft Wachstum allein nicht mehr reicht. Doch mit immer mehr Zielen kommt eine halbstaatliche Planwirtschaft an ihre Grenzen.
In the 1980s, township leaders were only assigned six targets, with economic targets taking up the lion’s share of evaluation points, all packed into one page. By 2009, the list had ballooned to more than 140 granular targets.
Was man sich nach dem Lesen dieses exzellenten Artikels fragt: Vielleicht ist die Angst vor dem unaufhaltsamen Aufstieg Chinas doch übertrieben? China hat eindrucksvoll gezeigt, was ein Land schaffen kann, das staatlich verordnete (und kontrollierte) Marktwirtschaft ins Zentrum seines politischen Schaffens stellt. Aber der nächste Sprung, eine innovative Volkswirtschaft an der Spitze der Entwicklung zu werden, ist sehr viel komplexer und mit dem bisherigen chinesischen Ansatz eventuell unvereinbar. Was ein ökonomisches Scheitern Chinas politisch zur Folge haben könnte, wäre dann die nächste und etwas beängstigende Frage.
Quelle: Yuen Yuen Ang Bild: Craig Stephens EN www.scmp.com
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