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Redakteur für das Games-Bookazine WASD und Computerspiel-Experte vor verschiedensten Bücherregalen im TV und Radio. Daneben doziert er regelmäßig auf Tagungen und Festivals sowie an Hochschulen mit Fokus auf digitale Spiele. Seine Texte über die Teilhabe an virtuellen Welten, die Ideologie von Spielmechaniken und die Kultur von Computerspielen erscheinen unter anderem in wissenschaftlichen Fachpublikationen, in diversen Kulturmagazinen sowie bei ZEIT ONLINE. Damit er nicht nur vor dem Monitor hockt, trägt das bekennende Sozialhilfekind die Kritik an unfairen Regelsystemen ebenso zurück in die gesellschaftliche Realität. Ihn interessieren Diskurse der ökonomischen Nützlichkeit marginalisierter Gruppen und die Bedingungen des »Mitspielens« am soziokulturellen Leben.
Was er sonst noch so treibt, lässt sich auf seinem Blog nachlesen: www.schauanblog.de
Durch das tragische, rechtsextreme Attentat von Halle wird aktuell wieder viel über die Rolle der Gaming- und Netzkultur für eine neue Form des »gamifizierten« Rechtsterrorismus diskutiert. Insbesondere innerhalb der Spielkultur steht dieser Diskurs jedoch vor großen Problemen. Ausgelöst durch Horst Seehofers initiales und irreführendes Statement zur Beobachtung der »Gamer-Szene«, wird sinnvolle Selbstreflexion nun von Killerspieldebatten-Hysterie und fragwürdigem Humor (»#MinekraftDurchFreude«, echt jetzt?) übertönt. Die Branche selbst betont derweil lieber – nicht völlig zu Unrecht – das gesamtgesellschaftliche Problem mit Rechtsextremismus.
Jemand, der es sich nicht so einfach macht, ist Jörg Friedrich. Im Interview mit Pia Stendera für die taz äußert sich der Entwickler von antifaschistischen Spielen umfangreich zu den Überschneidungen der Gaming-Kultur mit Rechtsextremismus.
Es gibt auch im Gaming eine rechtsextreme Subkultur. Es ist nichts Gaming-Spezifisches, sondern Teil der Netzkultur. Es gibt Rechtsextreme, es gibt das Netz und es gibt Rechtsextreme im Netz. Ich würde also sagen: Das Gaming ist kein Hort für Rechtsextremismus, es gibt einfach eine Überlappung dieser Räume.
Und genau diese Überlappungen gilt es ernst zu nehmen. Bislang werde vor allem viel verharmlost oder als Spaß normalisiert (siehe »#MinekraftDurchFreude«). Aber es gäbe, so betont Friedrich, auch als Teil der Spielekultur viele Möglichkeiten zu handeln. Kriegserzählungen populärer Games können hinterfragt, Gaming-Plattformen rechtskonform moderiert und demokratischer Widerstand gegen menschenverachtende Sprache organisiert werden. Games sind politisch.
Die einzigen Gegenargumente waren bisher, wir sollten uns grundsätzlich aus der Politik raushalten. Das finde ich schwach. Wir halten uns nicht aus der Politik raus. Wir machen allein mit dem, was wir produzieren, Politik. Ein Minimalkonsens von „Wir verurteilen Rassismus und Antisemitismus“ – das muss doch drin sein.
Quelle: Pia Stendera Bild: Through the Darke... taz.de
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Das so ein Satz geschrieben werden muss, ist eigentlich schon kompletter Wahnsinn.
"Ein Minimalkonsens von „Wir verurteilen Rassismus und Antisemitismus“ – das muss doch drin sein."