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Ich beschäftige mich seit vielen Jahren journalistisch mit dem Spannungsfeld Medien, Technik und Gesellschaft. Ich habe Krautreporter gegründet, war vorher unter anderem Chefredakteur der deutschen Wired und habe das Digital-Ressort bei Focus Online aufgebaut und geleitet. Ich bin außerdem Gründer und Herausgeber des Journalismus-Thinktanks vocer. Ich mag Gedrucktes und lese trotzdem fast alles digital.
In Ausnahmesituationen zeigt sich ja meist nicht nur, wie belastbar Strukturen sind, sondern auch wie flexibel auf neue Herausforderungen reagiert werden kann. In der Corona-Krise ist es daher wichtig, die Funktionalität von Medien und Journalismus im Blick zu haben – also in Zeiten, in denen nicht nur ein extrem hohes Informationsbedürfnis besteht, sondern die Gesellschaft außerdem mit einschneidenden politischen Maßnahmen konfrontiert wird.
Als Paradebeispiel für guten Journalismus wird in diesen Tagen ja zu Recht gerne auf den hervorragenden wissenschaftsjournalistischen Podcast von NDR Info mit dem Virologen Christian Drosten verwiesen (zwei interessante piqs zu den Hintergründen des Formats gab es von Florian Meyer-Hawranek und von Simon Hurtz). Interessanterweise hat Drosten nun deutliche Kritik am Umgang der Medien mit seiner Person sowie mit den Aussagen von Wissenschaftlern geübt – und den Journalismus an seine Verantwortung erinnert (Wer das vertiefen möchte: Der Branchendienst Kress hat das hier zusammengefasst).
Dies ist nur ein Ansatzpunkt von vielen – wir werden die Arbeit der Medien noch in vielen verschiedenen Brennweiten beobachten müssen. Und zum Teil geschieht das zum Glück auch schon. Als ersten Überblick, wie Journalistinnen und Journalisten ihrer Verantwortung in diesen Zeiten gerecht werden können, empfehle ich die Zusammenstellung des Deutschlandfunks. Hier wird nicht nur auf das generelle Problem des Journalismus in Krisenzeiten eingegangen, sondern auch die Lage in anderen Ländern thematisiert, in denen die Pressefreiheit in Zeiten von Corona weiter unter Druck gerät. Ebenso: Die Konsequenzen der aktuellen wirtschaftlichen Situation, die an einigen Stellen auch auf den Journalismus durchschlagen. Das Ganze ist eher ein Übersichtsartikel, von dem aus man sich bei Bedarf einzelnen Themen über Links vertiefend nähern kann. Eine weitere gute Kuratierung solcher Problemfelder hat gleichzeitig übrigens auch das beim MDR beheimatete Altpapier vorgenommen.
Quelle: Deutschlandfunk Bild: dpa/ Paul Zinken deutschlandfunk.de
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