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Zeit und Geschichte

Unpiq: Nun sag, wie hast du's mit der Nation?

Achim Engelberg
schreibt, kuratiert, gibt heraus
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Achim EngelbergMittwoch, 28.11.2018

Während sich einige an einer "ruhmreichen 1000jährigen Geschichte" berauschen, wollen andere die Nation abschaffen und nutzen dafür Theater wie das Berliner Ensemble, um eine Europäische Republik auszurufen. Wie Gründer Brecht dazu stand, kann man hier hören. Es gibt keinen europäischen Souverän und die meisten wollen ihre Nation nicht verschrotten. So ist das Beispiel John Hawes nur ein Symptom eines Zeitgeistes, der Nationen als Irrtümer abtut.

Die Bismarcksche Einigung war kein Zufall, sondern lag im Gesamttrend des 19. Jahrhunderts und Länder wie Polen, die ihre Nation nicht vollenden konnten, hatten Nachteile. Wer dazu Genaues wissen will, erfährt es hier.

Ist das heute nicht veraltet?

Die Nationen wandelten sich seitdem mehrfach, sie können wie alles Menschenwerk abgeschafft werden, eine nachnationale Geschichte mit Überbleibsel der Nationalgeschichten ist wahrscheinlich, aber momentan ist das noch nicht der Fall, sondern Revolutionen nutzten spätestens seit 1789 nationale Energien bis hin zur bislang letzten in Europa, der osteuropäischen von 1989/90.

Bei emanzipatorischen Zielen verbanden sie diese mit universellen Forderungen: die Marseillaise ruft die Kinder des Vaterlands auf (Allons enfants de la Patrie) und für alle Menschen sollte es Freiheit und Gleichheit geben. Regionales hat das nicht oder in zu geringem Maße.

Nationalistische Umbrüche dagegen negieren das Universelle. So verkündete Goebbels 1933:

Damit wird das Jahr 1789 aus der Geschichte gestrichen.

Brauchbar dazu ist ein Text meines Vaters, der so endet:

Historisch Gewordenes ist auch menschlich Erfahrenes und Emotionales. Schwerlich können wir die Menschen erreichen, wenn wir ihre Heimatgefühle missachten; das ist sogar gefährlich, weil dann Nationalisten freies Spiel haben. Gegen eine skrupellose kapitalistische Globalisierung "von oben" kann man zunächst nur im nationalen Rahmen "von unten" ankämpfen, um von da aus international weiterzuwirken für ein vereintes Europa demokratischer Nationen.

Unpiq: Nun sag, wie hast du's mit der Nation?

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Kommentare 3
  1. Dirk Liesemer
    Dirk Liesemer · vor 6 Jahren

    Also irgendwie ist mir nicht ganz klar, was genau Dir an dem Radiobeitrag nicht gefällt. Die Frage, die Hawes stellt, ist doch interessant, oder?

    1. Achim Engelberg
      Achim Engelberg · vor 6 Jahren

      3 Stichpunkte:

      Mit geht es meistens bei der Form UNPIQ nicht um einen Beitrag, der mir missfällt. Ich nehme ihn für skandalöse Entwicklungen wie die Gefahren eines neuen Hochrüsten und für Tendenzen, die mir falsch erscheinen, und die auch Leute, die klug sind, mitmachen.

      Wenn man bedenkt, dass die Nationalstaatsbildungen Italiens und Deutschlands parallel verliefen (nach einer verflochtenen Geschichte seit dem Mittelalter), wenn man bedenkt, dass parallel dazu der amerikanische Bürgerkrieg tobte, der die USA vereinte, kann man das wohl nicht als Zufall abtun.

      Bei einer von Preußen ausgehenden Einheit gab es keine andere Hauptstadtwahl als Berlin. Auch 1865 nicht, wie Hawes behauptet. Das war damaligen Beobachtern klar und Bismarck, der Berlin nicht sehr mochte, um es höflich zu formulieren, stimmte dem Unvermeidlichen vor.

      Unvermeidlich? Naja, freilich hätten die Kriege verloren gehen können und die Einheit wäre nicht zustande gekommen.

    2. Dirk Liesemer
      Dirk Liesemer · vor 6 Jahren

      @Achim Engelberg Ah, okay verstehe.

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