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Technologie und Gesellschaft

Original digital: Wie Blockchaintechnologie den Markt für digitale Kunst verändern wird

Sonja Wild
Redakteurin, Spielebloggerin

Hat englische und deutsche Literaturwissenschaft sowie Politik in Erlangen studiert. Schreibt auf lostlevels.de über Indie-Spiele und arbeitet in der Redaktion des Bookazines WASD mit. Lebt, spielt und arbeitet in Berlin.

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Sonja WildFreitag, 26.01.2018

Blockchaintechnologie könnte die Welt der digitalen Kunst erheblich verändern. Denn die hat bislang vor allem deshalb ein Vermarktungs- und Seriositätsproblem, weil Digitales beliebig reproduzierbar ist – und was von allen jederzeit kopiert werden kann, wird kaum als Originalwerk ernst genommen und taugt schon gar nicht als Wertanlage. Blockchaintechnologie ermöglicht es, ein digitales „Original“ eindeutig zu authentifizieren, egal, wie oft es anschließend kopiert wird. Wie bei analoger Kunst eben auch – oder sogar noch eindeutiger, weil es noch nicht einmal Kunstexpertise bedarf, um das Original zu erkennen.

Auch wenn die großen Museen noch keine per Blockchain erworbene Kunst besitzen, existiert bereits ein kleiner, wachsender Sammlermarkt, mit dem sich das interessante verlinkte Feature im Paris Review beschäftigt. Daniel Penny beschreibt darin unter anderem eine Versteigerung von digitaler Kunst auf dem Rare Digital Art Festival in New York, bei der diverse seltene Pepe-Memes versteigert wurden – bezahlt mit der Kryptowährung PepeCash. Die kruden Zeichnungen des Froschs, der als (unfreiwilliges) Lieblingsmeme der Alt-Right-Szene zu eher zweifelhaftem Ruhm gelangte, kamen dort für teils aberwitzige Summen unter den Hammer:

„Someone next to me held up his phone with a calculator: at a little over 0.11 PepeCash to the dollar, the Homer Pepe had sold for $39,200, making it the most expensive rare Pepe ever. The room erupted in cheers of excitement and disbelief. These Pepes, many of them drawn in Microsoft Paint, had gone from being infinitely reproducible kitsch—“rare” only in an ironic sense—to being actual rare art commodities, at least in the eyes of the people who had bought them.“

Noch wirkt das alles reichlich bizarr und nerdig, und um künstlerischen Anspruch geht es hier sicher nicht. Aber die Technologie, mit der in New York seltene Pepes gehandelt wurden, könnte in naher Zukunft einen ganz neuen digitalen Kunstmarkt entstehen lassen.

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