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Technologie und Gesellschaft

No Deal! – Wie im Brexit-Chaos online Meinungen gemacht werden

Silke Jäger
Freie Medizinjournalistin

Ich lebe in Marburg und schreibe über Gesundheit und Gesundheitspolitik.

Zum Kurator'innen-Profil
Silke JägerFreitag, 18.01.2019

In Großbritannien ist die politische und verfassungsrechtliche Krise nun voll im Gange. Ein Zustand, in dem alle möglichen Gruppierungen versuchen, Einfluss auf politische Entscheidungen zu nehmen. Dabei werden ähnliche Methoden wie schon beim Referendum 2016 eingesetzt, vor allem Online – und das, obwohl Facebook betont hatte, mehr zum Schutz gegen manipulative politische Botschaften zu tun.

Es stellt sich heraus, dass das nicht viel nutzt. Zwar lässt sich bei problematischen Werbeanzeigen von zwielichtigen Pro-Brexit-Gruppierungen – die außer bei Facebook kaum in Erscheinung treten – nun zurückverfolgen, wer verantwortlich ist. Aber das greift zu kurz, wenn derjenige einfach schweigt und es zu seiner Gruppe nicht viele Infos gibt.

Facebook ist dafür nicht verantwortlich, aber man sieht, wie wenig es hilft, wenn die Forderungen immer nur an die Plattformen selbst gerichtet werden. Die Politik kommt über kurz oder lang nicht drum herum, die Wahlgesetze zu modernisieren und auf politische Werbeanzeigen, die übers Jahr verteilt werden, mit auszudehnen. Gruppen, die politische Werbeanzeigen schalten, müssen zu mehr Transparenz gezwungen werden: Wer zahlt? Und wer hat den Hut auf? Bei welcher Agenda?

Jedenfalls pushen in Großbritannien gerade diverse undurchsichtige Gruppen die Botschaft: Verlassen wir die EU am besten ohne Abkommen! Dieser Beitrag stellt einige Gruppen und die Dynamiken vor. Wer wirklich dahintersteckt, ist leider nicht so einfach rauszubekommen.

Falls es zu einem 2. Referendum kommt, ist jetzt schon klar, wie der Online-Wahlkampf aussehen wird: dirty.

No Deal! – Wie im Brexit-Chaos online Meinungen gemacht werden

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