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Technologie und Gesellschaft

Clean Tech? Wie KI-Technologien von Google die Umwelt zerstören

Magdalena Taube
Redakteurin
Zum Kurator'innen-Profil
Magdalena TaubeFreitag, 19.07.2024

Googles Ziel, seine Klimabilanz zu verbessern, ist – gelinde gesagt – in Gefahr, da das Unternehmen immer mehr energieintensive Rechenzentren benötigt, um seine neuen Produkte im Bereich der künstlichen Intelligenz zu betreiben. Der Tech-Riese gab kürzlich bekannt, dass seine Treibhausgasemissionen in den vergangenen fünf Jahren um 48 Prozent gestiegen seien. Das Unternehmen erklärte, dass der Stromverbrauch der Rechenzentren und die Emissionen der Lieferkette die Hauptgründe für diesen Anstieg seien. In seinem jährlichen Umweltbericht gab das Unternehmen außerdem bekannt, dass seine Emissionen im Jahr 2023 im Vergleich zum Vorjahr um 13 % auf 14,3 Millionen Tonnen gestiegen sind.

Das Technologieunternehmen, das erhebliche Investitionen in KI getätigt hat, erklärte, dass sein „äußerst ehrgeiziges“ Ziel, bis 2030 Netto-Null-Emissionen zu erreichen, „nicht einfach sein wird“. Zu den „erheblichen Problemen“ bei der Erreichung des Ziels gehöre „die Ungewissheit über die zukünftigen Umweltauswirkungen von KI, die komplex und schwer vorherzusagen sind“. Ungewissheit?

Nun, das ist ein Euphemismus. Die Umweltprobleme, die Webservices und KI-Technologien verursachen, sind schon seit Jahren nicht nur Insider*innen bekannt, sondern Gegenstand öffentlicher Debatten. So sind auch Googles Emissionen, die seit 2019 um fast 50 Prozent gestiegen sind, nicht erst seit dem jüngsten Bericht der Weltöffentlichkeit als Problem bekannt.

Die Internationale Energieagentur schätzt, dass sich der Gesamtstromverbrauch von Rechenzentren von 2022 bis 2026 auf 1.000 TWh (Terawattstunden) verdoppeln könnte, was in etwa dem Strombedarf Japans entspricht. Nach Berechnungen des Forschungsunternehmens SemiAnalysis wird KI dazu führen, dass Rechenzentren bis 2030 4,5 % der weltweiten Energieproduktion verbrauchen.

Kurzum: Die Fakten liegen auf dem Tisch. Wir sollten uns von der milliardenschweren PR eines IT-Unternehmens nicht täuschen lassen. Wer behauptet, Emissionen zu reduzieren, und das Gegenteil tut, darf so tun, als sei alles nur ein Versehen gewesen, und mit einer solchen Nummer auch noch durchkommen?

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