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Redakteur für das Games-Bookazine WASD und Computerspiel-Experte vor verschiedensten Bücherregalen im TV und Radio. Daneben doziert er regelmäßig auf Tagungen und Festivals sowie an Hochschulen mit Fokus auf digitale Spiele. Seine Texte über die Teilhabe an virtuellen Welten, die Ideologie von Spielmechaniken und die Kultur von Computerspielen erscheinen unter anderem in wissenschaftlichen Fachpublikationen, in diversen Kulturmagazinen sowie bei ZEIT ONLINE. Damit er nicht nur vor dem Monitor hockt, trägt das bekennende Sozialhilfekind die Kritik an unfairen Regelsystemen ebenso zurück in die gesellschaftliche Realität. Ihn interessieren Diskurse der ökonomischen Nützlichkeit marginalisierter Gruppen und die Bedingungen des »Mitspielens« am soziokulturellen Leben.
Was er sonst noch so treibt, lässt sich auf seinem Blog nachlesen: www.schauanblog.de
So einfach ist es dann leider doch nicht: Wie bei jeder Kulturform, die an gesellschaftlicher Relevanz gewinnt, beginnt irgendwann die Suche nach den Ursprüngen. Und diese liegen auch bei Videospielen nicht unbedingt bei dem Gegenstand, der als Erster größeren Erfolg und allgemeine Sichtbarkeit genossen hat, sondern meist viel früher. Bereits vor PONG im Jahr 1972 gab es erfolglose Videospielautomaten, spielende Wissenschaftler und vergessene Patente.
In einem einstündigen Video-Essay verfolgt der YouTuber Stuart Brown die Geschichte der Videospiele bis in die 40er zurück. Dabei lässt er kaum eine Station aus – von Ralph Baers Brown Box, über William Higinbothams Tennis for Two, bis hin zum nie umgesetzten Patent für das so genannte Cathode-ray tube amusement device. Doch bevor Brown die Frage nach dem ersten Videospiel beantworten kann, steht zunächst eine weitere Frage an: Was genau sind überhaupt Videospiele?
Auch wenn das Video durchgehend empfehlenswert und unterhaltsam ist, verzettelt es sich hier dann doch etwas in typischen Definitionsproblemen. Ist die Definition zu weit, kann so einiges als erstes Videospiel gelten; ist sie zu eng, werden heiße Kandidaten wegen kleinster Abweichungen disqualifiziert. Und warum überhaupt nach Videospielen fragen und nicht – meiner Ansicht nach treffender – nach Computerspielen?
Wer sich davon nicht abschrecken lässt, erhält einen wunderbaren Eindruck von der Vergangenheit einer jungen Kulturform. Allen anderen empfehle ich das Buch Computer Spiel Welten des Medienhistorikers Claus Pias, der weniger den Eintritt von Spielen auf elektronische Bildschirm in den Vordergrund stellt, sondern die fundamentale Rolle des Computers für – ja, eben – Computerspiele (»[A]ls ob Videospiele keiner Computer bedürften und Computermonitore etwas anderes seien als Fernseher.«). Zum Glück handelt es sich aber auch unabhängig von ihrer Bezeichnung um hochgradig spannende Gegenstände!
Quelle: Stuart Brown Bild: Ahoy EN youtube.com
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