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Pop und Kultur

Sowjetische Kunst abseits des sozialistischen Realismus

Torsten Schubert
Journalist, Autor
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Torsten SchubertSamstag, 30.03.2019
Im Russland der 1910er Jahre bricht eine kleine Gruppe visionärer Maler mit der Vergangenheit, wirft die ästhetischen Normen ihrer Zeit über Bord und wählt die radikale Abstraktion. Die vom Kubismus beeinflussten Künstler Kasimir Malewitsch und Wladimir Tatlin erschaffen eine neue Form der Kunst, die jedweder Gegenständlichkeit entsagt. In ihrem Gefolge nutzt eine ganze Generation innovativer Künstler die gewaltige Aufbruchsstimmung, die das Land im Revolutionsjahr 1917 erfasst hat.
Nach der Machtergreifung der Bolschewisten wenden sich Lissitzkij, Rodtschenko und Stepanowa oder auch Kluzis von der Malerei ab und experimentieren in den Bereichen Architektur, Grafik und Fotomontage mit neuen Ausdrucksformen. Mit ihren Werken will die Avantgarde zum gesellschaftlichen Wandel und zum Aufbau des Sozialismus beitragen. Damit wird sie zum Aushängeschild der UdSSR im Ausland. Unter Stalin erstirbt diese Freiheit. Im Namen des sozialistischen Realismus müssen die Künstler zu massentauglichen Alltagsthemen zurückkehren und ihre Kunst in den Dienst der Propaganda stellen; dennoch gelingt es einigen Künstlern, wie etwa Alexander Dejneka, sich mit den Vorgaben des Regimes zu arrangieren, ohne die eigene künstlerische und politische Botschaft aufzugeben.

In ihren Werken, die Hoffnung, Begeisterung, aber auch Desillusion zum Ausdruck bringen, zeigen sich der Reichtum und die utopische Dimension der Kunst zu Zeiten der Sowjets.

Sowjetische Kunst abseits des sozialistischen Realismus

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