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Redakteur für das Games-Bookazine WASD und Computerspiel-Experte vor verschiedensten Bücherregalen im TV und Radio. Daneben doziert er regelmäßig auf Tagungen und Festivals sowie an Hochschulen mit Fokus auf digitale Spiele. Seine Texte über die Teilhabe an virtuellen Welten, die Ideologie von Spielmechaniken und die Kultur von Computerspielen erscheinen unter anderem in wissenschaftlichen Fachpublikationen, in diversen Kulturmagazinen sowie bei ZEIT ONLINE. Damit er nicht nur vor dem Monitor hockt, trägt das bekennende Sozialhilfekind die Kritik an unfairen Regelsystemen ebenso zurück in die gesellschaftliche Realität. Ihn interessieren Diskurse der ökonomischen Nützlichkeit marginalisierter Gruppen und die Bedingungen des »Mitspielens« am soziokulturellen Leben.
Was er sonst noch so treibt, lässt sich auf seinem Blog nachlesen: www.schauanblog.de
Der Name Zoë Quinn ist vor allem mit einer Eskalation des Kulturkampfes verbunden, die unter dem Hashtag #GamerGate größere Bekanntheit erlangt hat. Die Frontlinien sind mittlerweile so diffus geworden, Inhalte und Agenda längst von Games über Sci-Fi-Literatur, Comics und Kinofilme bis schließlich zum vergangenen US-Wahlkampf weitergewandert, dass eine kurze Zusammenfassung kaum noch möglich ist. Aber das soll an dieser Stelle auch egal sein. Statt Quinn erneut zur bloßen Opferfigur eines unvergleichlichen Shitstorm-Narrativs zu machen, widmet Noreen Malone der Game-Designerin ein ausführliches Portrait im New York Magazine.
Dabei kommen natürlich auch alle Stationen der Eskalation zur Sprache: Der Racheakt eines Ex-Freunds, eine größtenteils anonyme Hasskampagne gegen Quinn und schließlich ihr Auftritt vor den Vereinten Nationen zum Thema Online-Gewalt. Vielmehr geht es aber um den Menschen Zoë Quinn und nicht so sehr um die diversen Interpretationen von Gegnern und Unterstützenden. Mit viel Selbstkritik äußert sie sich zu ihrer eigenen Vergangenheit, Gegenwart (unter anderem ihr Buch Crash Override sowie das gleichnamige Unterstützungs-Portal) und geplanten Zukunft (Einhorn-Erotik, anyone?). Und im Gegensatz zu ihren erklärten Feinden, offenbart sie dabei viel Einfühlungsvermögen und Offenheit:
They are the hero of their own story, and when you think you’re the good guy, you can get away with doing anything. If you think your enemy is a symbol and not a person, suddenly there’s a bunch of inhuman shit you have the emotional bandwidth to do, and I know, because I’ve been an asshole. If Gamergate had happened to somebody else, years earlier, I probably would’ve been on the wrong side.
Quelle: Noreen Malone Bild: Olivia Bee EN nymag.com
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