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Programmleiter Zukunft des Journalismus am Bonn Institute & Direktor futur eins
Unseren täglich Talk gib uns heute: Kaum so etwas sorgt in den Medienredaktionen (und nicht nur da) für so viel Gesprächs- und Zündstoff, wie das Dauergetalke in den Politik-Talkshows der Republik. So viele sind es ja nicht: Anne Will, hart aber fair, Maischberger und Maybrit Illner sind die vier großen Talkgranden, die sich Paulina Fröhlich und Johannes Hillje vom Progressiven Zentrum in ihrer Studie genauer angeschaut haben (Phoenixrunde und Markus Lanz wurden für punktuelle Vergleiche auch noch untersucht).
Die Hauptfrage war, wie divers die Sendungen eigentlich zusammengestellt sind. Wird Gesellschaft dort angemessen repräsentiert oder gibt es eine Verzerrung? Man ahnt die Ergebnisse: Politik und Medien sind als Gäste deutlich überrepräsentiert (etwa 2/3 aller Gäste). Jetzt könnte man natürlich argumentieren, das dies in einer Politiktalkshow gerechtfertigt ist. Wenn allerdings in der Demokratie andere Gesellschaftsbereiche ebenfalls eine Menge zur Politik beizutragen haben – Wissenschaft, Zivilgesellschaft, NGOs – dann ist das ein trauriges Ergebnis.
Corona und Klima sind allerdings zwei Ausnahmen, wo es anders ist: Bei Corona war die Wissenschaft (in Persona der Drostens und Streecks der Republik) deutlich sichtbarer vertreten, beim Klima die Zivilgesellschaft (oder zumindest Luisa Neubauer). Beide Akteure sind allerdings essenziell, will man auch politische Themen und Prozesse umfassend darstellen: Die Wissenschaft kann politische Diskussionen an der empirischen Realität messen und erden, die Zivilgesellschaft bringt Positionen ein, die u. U. so in der politischen Diskussion sonst nicht abgebildet werden.
Sonst gab es weitere interessante Erkenntnisse zur Diversität: Das Verhältnis von Ost und West entspricht einigermaßen der Realität. Vertreter der Bundesebene sind deutlich überrepräsentiert (allerdings sind es ja auch landesweite Talkshows). Dafür, dass der Bundesrat aber ganz generell zu wenig als politisches Organ stattfindet, kann man den Befund schon als problematisch ansehen.
Meine persönliche Lieblingshandlungsempfehlung gibt's nach den Ergebnissen – konstruktiver werden und mehr Lösungen aufzeigen zu politischen Problemen:
Diese „Lösungslücke“ können Gäste von Nichtregierungsorganisationen schließen. Organisationen wie Finanzwende, Germanwatch, LobbyControl, Foodwatch oder Human Rights Watch arbeiten evidenzbasiert und lösungsorientiert (selbstverständlich auf Basis eines jeweils eigenen Wertefundaments). Diese konstruktive Kompetenz wäre eine Bereicherung für viele Talkshow-Runden und würde den lauter werdenden Rufen nach mehr „constructive journalism“ Rechnung tragen.
Quelle: Paulina Fröhlich/Johannes Hillje Bild: Progressives Zentrum www.progressives-zentrum.org
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Mir fehlt die Wirtschaft, Die NGO haben Kompetenzen bei der Organisation von Kampagnen. Bei der wirklichen Lösung von Problemen sehe ich sie seltener.
Ich habe wirklich schon sehr lange keine der genannten Talkshows mehr gesehen. Ich höre ab und zu mal SWR2 Forum.
Da ist einiges besser. Große Themenbandbreite und dazu passende Gäste.
Ein Beispiel:
Thema: Wem nützt die 4-Tage-Woche
Es diskutieren: Prof. Dr. Melanie Arntz - Arbeitsmarktforscherin, Leibniz Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung, Mannheim, Dr. Hagen Lesch - Leiter des Kompetenzfelds Tarifpolitik und Arbeitsbeziehungen beim Institut der Deutschen Wirtschaft (IW) in Köln, Prof. Dr. Sebastian Dullien - Wissenschaftlicher Direktor des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) der Hans-Böckler-Stiftung, Moderation: Doris Maull
Vielen Dank für den Hinweis auf die Handlungsempfehlung. Von den genannten Organisationen könnte sich der konstruktive Journalismus generell mehr abschauen, finde ich :)