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Die Epilog ist ein Magazin aus Weimar und Berlin, das früher einmal den schönen Untertitel „Magazin zum Gesellschaftswandel“ trug und sich kritisch gegen Kulturpessimismus wehrte, ohne affirmativ zu werden – heute, nach Pause, personellen und konzeptuellen Umstellungen, dem neuen Untertitel "Zeitschrift für Gegenwartskultur" und einem erfolgreichen Comeback, versuchen wir, das Jetzt, das uns umgibt, theoretisch zu erfassen: Multiperspektivisch, edgy und mit Haltung, wo nötig auch kompliziert gedacht, aber neverever allzu naheliegend. Es piqd: Epilog-Redakteur & Kulturjournalist Steffen Greiner.
Irgendwie müssen sie dann doch immer wieder herhalten, Barthes, Foucault, Derrida, die Tick, Trick und Track der Kulturtheorie poststrukturalistischer Prägung. Zuletzt – wenn man dem deutschen Feuilleton glaubt, dass sich, als wären es die ewigen 1980er und das gehässige „Derridada und Lacancan" (Klaus Laermann 1986) absolut top notch, wieder einmal auf die „Frankolatrie" (derselbe) als Feind des Fortschritts einschießt – z.B. für die Wahl Donald J. Trumps und Nationalismus in Europa. „Es sind groteske Karikaturen, Pappkameraden, die man sich in einer Mischung aus Missgunst und geistiger Trägheit zusammenbaut, um Halt durch Abstoßung in einer unsicheren Gegenwart zu finden", brachte kürzlich dieses Denken Danilo Scholz in einem Beitrag im Magazin Merkur auf den Punkt.
Laurent Binet macht das gleiche – von links und, weniger teutonisch auch, von links des Rheins. In seinem Krimi „Die siebte Sprachfunktion", gerade bei Rowohlt erschienen, lässt der Träger des Prix Goncourt das ganze Bestiarium der French Theory noch einmal auf das Publikum los. Der konservative Kommissar Jacques Bayard muss nach dem Tod des Semiotikers Roland Barthes 1980 den vorgeblichen Mord aufklären, ein gestohlenes Manuskript finden und en route Michel Foucault bei Sexspielen in der Sauna nebst dutzenden Kolleg*innen zwischen Rausch und Diskurswrestling aufsuchen.
Natürlich ist es tremendously toll (sehen Sie, ich fange auch schon so an, das liegt an der Deleuze-Lektüre!), dass jener part of the Alltag, der eigentlich Popkultur ist, und Theorie wieder langsam zusammen finden – schließlich haben wir nicht umsonst ein ganzes Magazin darauf aufgebaut, uns zuletzt begierig in Thomas Meineckes „Selbst" gestürzt und freuen uns durchaus nicht wenig über zurechtgestutzte Ikonen. Aber müssen das wirklich immer die gleichen sein? Und zwar ausgerechnet immer wieder genau jene Theoretiker*innen, die den Kulturschaffenden mit ihrem Anti-Biographismus, ihrem theoretischen Anrennen gegen den Zwang, eine Persönlichkeit zu entwickeln, noch immer am meisten Angst machen?
So betrachtet, ist das ‚Entlarven‘ der ikonischen Namen als kleine, fiese Menschlein, das Verbinden der Theorien der Subjekt-Auflösung mit sehr lebendigen, lächerlichen Subjekten, ein reiner Abwehrzauber. Im Falle Binets eine witzige Respektlosigkeit, die sich dezent amüsant liest, aber letztendlich einen ganz schön alten Diskurs befeuert. Wer den Tod des Autors erklärt, wie das Barthes oder Foucault oder Deleuze getan haben, muss scheinbar einfach fürchten, von Autor*innen bis zum Ende aller Zeiten immer wieder aufs Neue auf sein Leben festgenagelt zu werden.
Quelle: Laurent Binet Bild: Rowohlt.de rowohlt.de
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