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Sachbuchautor über Romane in Berlin. Letzte Veröffentlichung: "Mein Leben als Tennisroman" (Blumenbar). Kolumne "Bad Reading" im Freitag (das meinungsmedium).
Impeachment proceedings will very likely be so good for President Trump and so bad for Democrats that they might have to report them as an in-kind donation to his campaign. Perhaps the Democratic leadership thinks that this is a good way to raise money and to keep the base energized for next year’s election. Maybe they’re addicted to the intoxicating high of moral outrage...
Back in the U.S.: Leiden unter meinen American Geistesverwandten (die Impeachment-Bemühungen der Demokraten gegen Trump), Warten auf das neue Kanye West-Album ("Jesus is King" - erste Reaktionen nach der New Yorker Prelistening-Session: "I can't believe it's come to this shit") und superaufwendige Versuche, die New York Times noch auf Papier zu kriegen, nachdem Starbucks diesen September entschieden hat, keine Zeitungen mehr zu verkaufen (in besseren Momenten fühlt man sich wie Thomas Bernhard, der mal halb Österreich bereiste und verfluchte, um eine NZZ zu bekommen; in schlechteren wird einem bewusst, dass es heute keine grössere Outsider-Position mehr gibt, als die Verweigerung von Smartphones und das Lesen auf Apps). Also hab ich mich jetzt auch online bei nytimes.com angemeldet, um wenigstens meine zehn Gratisartikel im Monat lesen zu können. Seitdem bekomme ich sehr nette Mails von Pamela Paul (der Literaturchefin), die mir schreibt, dass ich ihr schreiben soll und dass sie meine Mail auch lesen wird, aber vielleicht nicht sofort.
Ansonsten bin ich gerade ziemlich into Dag Solstad, den in Norwegen superbekannten Autor mit den weltklasse Romantiteln: "Scham und Würde", "Elfter Roman, achtzehntes Buch" oder "T. Singer". Alle sind in der Übersetzung von Ina Kronberger bei Dörlemann erschienen. "T. Singer" hab ich mir nach dem New Yorker-Portrait von James Wood extra zum Lesen mit nach Amerika genommen, um im Wesentlichen nicht über die ersten zwanzig Seiten hinauszukommen. Der erste Satz lautet:
Singer litt an einer speziellen Form von Schamgefühl, das ihn keineswegs täglich plagte, ihn jedoch gelegentlich heimsuchte, es war eine Erinnerung an ein wie auch immer geartetes peinliches Missverständnis, die ihn plötzlich innehalten ließ, völlig erstarrt, mit einem verzweifelten Gesichtsausdruck, den er sogleich verbarg, indem er beide Hände vor das Gesicht führte, während ihm ein lautes "Nein, nein" entfuhr.
Das "wie auch immer geartete Missverständnis" bezieht sich dann auf das zwanzig Seiten lang ausgeführte Drama, wie er einmal einen Bekannten für einen anderen Bekannten hielt und deswegen den einen Bekannten irrtümlich in einem Ton ansprach, den er nur für den einen Bekannten parat hatte, um fortan in schamerfülltem Grübeln darüber zu versinken, wie dieser nur dem einen gewidmete Tonfall dann auf den anderen, dem er keinesfalls gewidmet gewesen war, gewirkt haben könnte.
Beim Lesen von James Woods (also nicht James "Noodles" Woods, sondern James "How Fiction Works" Wood!) ausführlich nacherzählendem Artikel, den ich hier drei Tage lang etappenweise zum Frühstück durchgearbeitet habe, wird man vor allem den Verdacht nicht los, wie schamlos und erfolgreich sich Knausgård bei Solstad bedient haben könnte, was Storyverweigerung, Langeweile und Mittelmässigkeit als literarische Ideale angeht:
The Norwegian literary critic Ane Farsethås, who interviewed Solstad for The Paris Review in 2016, likens his long career to Philip Roth’s. Solstad, who has just turned seventy-seven, has been as prolific and as various as Roth. Like Roth, though less raucously, he is an ironist, a comedian, and an experimenter. There have been about thirty books, starting with his first novel, in 1969, “Irr! Grønt!” (roughly translated as “Corroded! Green!”). Like Roth, Solstad has continually broken the available forms, trying out and combining new approaches—conventional and postmodernist, realist and formalist. He co-wrote five books about soccer, one after each World Cup tournament between 1982 and 1998. He apparently prefers matches that “end in goalless draws,” a detail that perhaps points less toward a stereotypical Nordic gloominess than toward his committed, ironic playfulness, which can be sensed in the comic brinkmanship of his novels’ titles: “High School Teacher Pedersen’s Account of the Great Political Awakening That Has Swept Our Nation” (1982); “Novel 1987” (1987); “The Insoluble Epic Element in Telemark in the Years 1591-1896” (published in 2013, it’s the novel with which Lydia Davis taught herself to read Norwegian).
(...)
You could hang the motto “The moment of the minor figure,” like a lackey’s badge, around the necks of the protagonists of all these books. Bjørn Hansen, in “Novel 11,” lives a quiet life in the provinces, where he is troubled by the lustreless, arbitrary nature of his existence. He complains to his doctor that “existence has never answered my questions.” He’s furious that he has reached middle age, and “this was it.”
Am meisten umgehauen hat mich das mit den fünf Büchern über fünf WMs, weil Knausgård das zumindest 2014 genauso gemacht, gemeinsam mit Frederik Ekelund. Es heißt hier "Home and Away".
Quelle: James Wood Bild: The New Yorker EN newyorker.com
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