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Liebe, Sex und Wir

Vom guten kinderlosen Leben

Nils Pickert
Freier Journalist. Autor. Aktivist. Internetmeme. Feminismus und so. Turngerät von vier Kindern.
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Nils PickertMontag, 29.05.2017

Meine sehr geschätzte Kollegin Heide Oestreich schreibt schon seit einigen Jahren für den Feministischen Zwischenruf des Gunda-Werner-Instituts für Feminismus und Geschlechterdemokratie. Verschiedene Autor*innen nehmen darin zu aktuellen Fragen und Problemen Stellung, die im engeren und weiteren Sinne mit Feminismus zu tun haben. Einer meiner liebsten Texte, die dort zu finden sind, stammt aus der Vorweihnachtszeit 2014. Darin nimmt sich Oestreich das wahrlich nicht einfache Thema der Kinderlosigkeit und den gesellschaftlichen Umgang damit vor und bettet es in ihre eigenen biografischen Erfahrungen ein. Was sie dazu schreibt kommt ohne Feindseligkeit und große Ankündigungsrhetorik aus (der ultimative Text für alle Kinderlosen, die auf Eltern scheißen: Lesen, jetzt!) und glänzt stattdessen mit feinem Witz und genauen Beobachtungen.

Wenn ich mit anderen Kinderlosen in meinem Alter rede, dann höre ich keinen Frust und keine Angst vor irgendeinem einsamen Alter. Dann höre ich von Plänen, viel Arbeit auch, aber auch Engagement, Teilnahme an der Welt. Die Einsamkeit, die kann jeden einholen. Aber uns wahrscheinlich eher nicht, weil wir sehr genau wissen, was uns unsere Freunde und Sozialkontakte wert sind.

Besonders bemerkenswert finde ich, dass sich die leise Wehmut, die auf ihren Zeilen liegt, nicht etwa auf die eigene Kinderlosigkeit bezieht, sondern auf das Unverständnis und das Misstrauen, mit dem sich Kinderlose und Eltern immer wieder begegnen. Gerade kinderlosen Menschen wird in diesem Zusammenhang allerhand vorgeworfen. Vom aussterbenden Deutschland über ausblutende Rentenkassen bis hin zu mangelnder Erkenntnisfähigkeit (wartet's nur ab!) und überzogenem Egoismus. Andauernd meint man, kinderlose Menschen eines Besseren belehren zu müssen.

Muss man nicht. Stattdessen lieber mal Verständnis und Solidarität bemühen. Das gute kinderlose Leben wird nämlich noch besser, wenn Menschen mit Kindern ihm nicht ständig reinnölen.

Vom guten kinderlosen Leben

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Kommentare 3
  1. Marion Bruchhäuser
    Marion Bruchhäuser · vor mehr als 7 Jahre

    Gilt aber für beide Seiten ;-). Erziehungsratschläge von Leuten ohne Kinder, die trotzdem alles über Kinder ganz genau wissen kommen halt bei Eltern verständlicherweise auch nicht so gut an...

    1. Nils Pickert
      Nils Pickert · vor mehr als 7 Jahre

      Da hast du natürlich Recht. Vielleicht piqe ich bei Gelegenheit dazu auch mal einen Text. Ich würde aber meinen, dass Kinderlosen diese Form der Übergriffigkeit durch Eltern deutlicher auffällt als andersherum. Und zwar, weil Eltern solche Erziehungsratschläge auch von anderen Eltern bekommen, wohingegen ich mir nicht vorstellen kann, dass Kinderlose anderen Kinderlosen erzählen, warum sie doch besser mal Kinder bekommen sollten. Oder?

      LG
      Nils

    2. Marion Bruchhäuser
      Marion Bruchhäuser · vor mehr als 7 Jahre

      @Nils Pickert Also das kann ich (natürlich nur aus persönlicher Erfahrung) nicht bestätigen. Ich glaube wenn man gerade in einer Kindererziehungsphase ist, dann weiß man, dass es kein Patentrezept dafür gibt und hält sich mit strategischen Ratschlägen eher zurück. Wohingegen Leute, die schon vergessen haben wie unberechenbar Kinder sind oder die eben meinen alles besser machen zu würden schon öfter Feedback kommt. Ich mache ihnen auch keinen Vorwurf - denn bevor man ein Kind selbst hat oder es eben zu lange her ist, kann man sich das Ausmaß einfach nicht vorstellen. Ist sicher von der Natur auch extra so eingerichtet ;-).

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