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Kurator'in für: Fundstücke Liebe, Sex und Wir Kopf und Körper
Theresa Bäuerlein schreibt am liebsten über die Hintergründe gesellschaftlicher Phänomene für verschiedene deutsche Medien. Themen, die sie dabei immer wieder faszinieren, sind Liebe und Sex mitsamt der dazugehörigen Industrie und Ernährungsfragen. Genau so gerne gräbt sie sich aber in jedes andere Thema ein, das ihren Kopf zum Surren bringt.
Die Debatte über Geschlecht in Deutschland, schrieb die New York Times vor ein paar Monaten, sei "schlecht informiert und ideologisch vergiftet". Recht hat sie.
Das wird sich vielleicht endlich ändern. Den Anstoß dafür (und für dieses Zitat) hat das Bundesverfassungsgericht im letzten November gegeben, als es entschied, dass bei standesamtlichen Einträgen neben "männlich" und "weiblich" ein dritter Geschlechtereintrag wie "anders" oder "divers" möglich sein muss, weil alles andere diskriminierend sei.
Für das Zeit Magazin ein Anlass, über Maxi Baumeister zu schreiben, den/die Kinder auf dem Spielplatz "Zwitter" riefen, die offizielle Bezeichnung ist "intersexuelle Person". Braumeister selbst, Landwirt, 33, nennt sich selbst manchmal scherzhaft "göttlich-geiler Hermaphrodit".
160.000 solche Menschen soll es in Deutschland geben, vielleicht noch mehr, die Personen wissen es oft selbst nicht. Braumeister wurde mit uneindeutigem Geschlecht geboren und dann zum "Mädchen" zwangsoperiert und mit Medikamenten behandelt, die Hoden, die Braumeister zeugungsfähig gemacht hätten, abgeschnitten. Stattdessen eine mit Gewalt geweitete Vagina.
Heute merkt man von den Jahren als Mädchen oder Frau nicht mehr viel, von außen sieht Braumeister aus wie ein Mann. Offiziell hat Braumeister zur Zeit gar kein Geschlecht.
Quelle: Annett Heide Bild: Leon Reindl für Z... zeit.de
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