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Eltern in Zeiten von Corona: Home-Office und Home-Schooling

Jennifer Sutholt
psychologische Beraterin

Als psychologische Beraterin unterstütze ich alleinstehende Personen mit Kinderwunsch, baue ein Informationsportal für Co-Elternschaft auf und engagiere mich ehrenamtlich bei Solomütter Deutschland e.V.

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Jennifer SutholtDienstag, 31.03.2020

Corona ist überall, besonders hart trifft es aber Eltern, die nun zusätzlich zu der auch für sie meist neuen Situation des Home-Office nun auch noch 24/7 Kita-und Schulkinder betreuen und sogar unterrichten müssen. Hier stoßen Eltern, besonders Mütter schnell an ihre Grenzen. Denn wer schon sonst immer den Mental Load trägt, der ist auch in der Krise verantwortlich. Während Papa entspannt im anderen Zimmer arbeitet, kümmert Mama sich um alles andere – und ihre eigene Arbeit. 

Multitasking macht Ergebnisse halbgar und den Kopf wirr. Am Ende hat man schlechte Excel-Tabellen, zu Matsch gekochte Nudeln, Hausaufgaben voller Fehler und verd* schlechte Laune. Das kommt davon, wenn sich Eltern auf nichts konzentrieren können.
Die Eltern? Naja…. denn so mancher Papa macht einfach die Tür vom Arbeitszimmer zu und taucht mental ab. Wer sonst auch viel im Büro sitzt und aus Gründen des Geschlechts nie von Schulsekretärinnen bei Magen-Darm und ausgeschlagenem Schneidezahn der Kinder mit der Bitte um sofortige Abholung angerufen wird, kennt und schätzt die Vorteile von Deep Work. Wer nicht zuständig ist oder sich nicht verantwortlich fühlt, kann sich konzentrieren und schützt den eigenen Kopf vor zu viel Last.

Die Corona-Krise ist also ziemlich weiblich, nachzulesen sehr schön hier auf taz.de.

Die Corona-Pandemie ist auch schon längst eine Wirtschaftskrise: Alle Geschlechter sind bedroht von Jobverlust, Selbstständige von weniger Aufträgen, viele Betriebe gehen in Kurzarbeit. Laut einer Marktforschungsstudie in den G7-Staaten erwarten oder spüren bereits 70 Prozent der Bevölkerung negative Auswirkungen auf ihr Einkommen.
Doch langfristig gesehen sind es vor allem Frauen, die finanziell unter einer Epi- oder Pandemie leiden. Das geht aus einer Studie hervor, die sich die wirtschaftliche Entwicklung in Hinblick auf Geschlechtergerechtigkeit nach Ebola 2014, Zika 2015 und 2016 sowie nach Sars, der Schweine- und der Vogelgrippe angeschaut hat. Demnach finden Männer nach einer Krise viel schneller zu ihrem eigentlichen Einkommen zurück als Frauen. Da Frauen häufiger als Männer in Teilzeit, Minijobs und oder im informellen Sektor arbeiten, verlieren sie in wirtschaftlich schwierigen Phasen auch schneller ihre Jobs.   

Zu dem ganz unnormalen Chaos des Home-Office kommen zusätzliche Faktoren. Denn je nach Alter des Kindes brauchen diese auch Erklärungen, Beruhigung, jede Menge Argumente, warum ihr Alltag auf den Kopf gestellt worden ist. Warum darf Oma nicht mehr besucht werden? Wo sind meine Freunde? Schon ganz kleine Kinder merken, dass sich etwas verändert hat und reagieren darauf. Wie man sich den Ängsten der Kleinen und nicht mehr ganz so Kleinen stellt und sie bestärkt, darüber schreibt Dr. Eliane Retz auf berlinmitkind.de.

Nehmt die Sorgen und Ängste eurer Kinder immer ernst. Würdigt die kindlichen Gefühle ganz einfach mit einem „Ich kann dich verstehen, es ist wirklich blöd“ und helft eurem Kind, Auswege zu finden. Patentrezepte gibt es hier nicht, aber Kinder spüren, wenn ihre Eltern für sie da sind. Beantwortet gut das kindliche Bindungsbedürfnis, denn das gibt den Kindern Halt und Trost.
Gute Gespräche mit Kindern im Alltag lassen sich meist nicht planen. Sie ergeben sich ganz einfach, wenn man etwas gemeinsam tut. Vielleicht bereitet ihr gerade zusammen das Abendessen und dann entsteht ein solches Gespräch. Reden ist wichtig. Aber überfordert die Kinder nicht mit den Gesprächen.
Oft ist das gemeinsame Tun viel wichtiger. Lasst euch einfach von euren Kinder an die Hand nehmen und zeigen, was ihnen gerade am meisten hilft.

Gerade das Home-Schooling ist für viele ein Problem, denn über Nacht wird keiner mal eben zur Lehrerin. Warum gerade auch gar kein Home-Schooling im eigentlichen Sinne gemacht wird, erklärt Béa auf tollabea.de.

Auch wenn es NOT-Homeschooling ist, muss es gemacht werden, oder?
Klar, davon kommen wir alle nicht – aber auf die Haltung kommt es an. Wer mit Perfektionsanspruch da ran geht, wird mehr drunter leiden als jene, die gnädiger mit sich und mit der ganzen Familie umgehen. Erlaubt euch, auch mal Fehler zu machen. Zu experimentieren. Euch zu fragen: Was passt zu uns? Was passt überhaupt nicht? Wie wollen wir uns in Zukunft an diese Zeit erinnern? Was werden eure Kinder irgendwann ihren Kindern erzählen im Sinne von: „Weißte, damals, 2020 zu Corona-Zeiten…“?

Tipps, wie sich Eltern am besten verhalten können, gibt auch das Bundesgesundheitsministerium

Eltern in Zeiten von Corona: Home-Office und Home-Schooling

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Kommentare 2
  1. Theresa Bäuerlein
    Theresa Bäuerlein · vor mehr als 4 Jahre

    Tatsächlich wäre ich, da kinderlos (oder -frei, wie man auch netter sagt ;)) nicht auf den Gedanken gekommen, dass Frauen in dieser Situation Zuhause stärker belastet sind. Aber das ist natürlich leider nicht überraschend. Danke für diese sehr gute Zusammenstellung von Links zum Thema, die ich gleich weitergeleitet habe

    1. Jennifer Sutholt
      Jennifer Sutholt · vor mehr als 4 Jahre

      Es ist für viele im Moment nicht leicht. Besonders Familien haben jetzt ganz andere Herausforderungen. Alleinerziehenden geht es noch wesentlich schlimmer. Ich selber war in freiwilliger Quarantäne, da unser Papa Kontakt mit einem Infizierten hatte. Ich war also mit dem Kind alleine. 14 Tage lang 24/7. Normalerweise wechseln wir uns ab, wir sind getrennt erziehend. Nun durften wir nicht raus, niemanden treffen, schon vor dem Kontaktverbot. Ich bin zum Glück von der Arbeit freigestellt, trotzdem ist es so unfassbar anstrengend, ein verschrecktes Kleinkind zu bespaßen. Wenn ich mir nun vorstelle, ich hätte nebenbei noch im Homeoffice arbeiten müssen, ich hätte das nicht geschafft. Ich habe wirklich den größten Respekt vor Alleinerziehenden. Und natürlich auch allen Familien, für die die Situation ja auch krass ist.

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