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Kurator'in für: Fundstücke Klima und Wandel
Strom, Wärme und Mobilität – das sind meine Themen. Ich arbeite seit 2008 als freier Energiejournalist u.a. für die Süddeutsche Zeitung, Spiegel Online, die Neue Zürcher Zeitung, für Riffreporter sowie für einige Fachzeitschriften.
Wer mit dem Zug im Fernverkehr unterwegs ist, fährt zu 100 Prozent mit Strom aus erneuerbaren Energien – so wirbt die Deutsche Bahn. Konzernweit stammen 61 Prozent des verbrauchten Stroms aus regenerativen Quellen, gibt die Bahn an.
Was hat es mit diesem Versprechen auf sich? Wo kommt der Ökostrom her? Und was bringt er für die Energiewende? Das untersucht Jörg Staude jetzt auf Klimareporter. Anlass seiner Recherche ist die Meldung der Bahn, einen neuen Liefervertrag über Strom aus einem Offshore-Windpark (PPA) in der Nordsee abgeschlossen zu haben. Ähnliche Verträge hat die Bahn mit den Betreibern anderer Windparks vereinbart. Solche PPAs sind eine gute Sache, weil sie zum Ausbau der erneuerbaren Energie beitragen, ohne die Stromrechnung der Verbraucher zu belasten, da die Anlagen nicht über das EEG gefördert werden.
Über diese Lieferverträge deckt die Bahn aber nur einen kleinen Teil ihres Bedarfs. Und: Die Anlagen sind zum Teil noch nicht einmal gebaut. Anders dagegen die Wasserkraftwerke etwa am Rhein, der Mosel, der Donau oder der Isar, über die der Konzern viel Strom bezieht: Sie sind alt, zum Teil schon mehr als 100 Jahre. Damit bringt der Einkauf der Bahn nichts für die Energiewende. Denn die Anlagen stehen eh – und was die Bahn einkauft, können die Betreiber nicht mehr an andere Kunden liefern. Ein Nullsummenspiel.
Bleibt als dritter Posten Strom, der über so genannte Herkunftsnachweise als „grün“ deklariert wird, aber auch aus fossilen Quellen stammen kann. Das klingt seltsam, ist aber völlig legal. Diese Herkunftsnachweise sollen einen Anreiz setzen, neue Erneuerbare-Anlagen zu installieren. In der Praxis ist der Effekt aber verschwindend gering.
Die Bahn macht nicht transparent, wie viel Grünstrom sie auf diese Weise einkauft. Aus den von Staude recherchierten Bezugszahlen lässt sich aber schließen, dass der Löwenanteil des „grünen“ Bahnstroms solcherart gelabelter Strom ist.
Wobei man fairerweise dazu sagen sollte: Angesichts der gewaltigen Strommengen, die die Bahn benötigt, kann man ihr nicht wirklich einen Vorwurf machen, nur begrenzte Mengen an Strom direkt aus neuen Erneuerbare-Anlagen einzukaufen. Hier ein Portfolio aufzubauen, braucht halt Zeit.
Quelle: Jörg Staude Bild: Erich Westendarp/... www.klimareporter.de
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Ich schreibe hier meinen Standardkommentar auf Artikel, in denen das Wort "Ökostrom" "grüner Strom" vorkommt: Diese Begriffe sind Geschwurbel, die die Aufmerksamkeit von einem wichtigen auf ein unwichtiges Thema ablenken. Anders ausgedrückt: Würde die Bahn "Ökostrom" - Zertifizierungen haben, würde dies kaum etwas ändern.
Was etwas ändert ist:
* weniger Energiedienste in Anspruch zu nehmen,
* diese effektiver bereitzustellen,
* regenerative Infrastruktur zu bauen (Gewinnung, Verteilung, Speicherung).
Würde die Bahn etwa mehr Fracht von der Straße übernehmen, Dieseltriebzüge elektrifizieren, mehr Passagierverkehr von Straße und Luftraum übernehmen ohne dabei zusätzliche Reisen zu generieren, ihre eigenen Gebäude in Nullenergiegebäude umwandeln, effizientere Züge einsetzen, auf energiefressende Höchstgeschwindigkeiten verzichten und ähnliches mehr, hätte dies einen deutlich größeren Einfluss auf die Emissionen als welche Zertifikate sie für ihren Strom vorzuweisen hat.
Aus irgendeinem Grund verstehen die Meisten das einfach nicht.