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"Wie kann die Klimakrise gelöst werden?" ist die Frage, die mich am meisten beschäftigt. Ich bin Mitglied von RiffReporter, einem Autorenkollektiv und einer Genossenschaft für freien Journalismus.
Ich hatte am Wochenende einen Whats-App-Austausch mit einer Freundin. Obwohl, ein richtiger Austausch war es nicht: Sie sendete mir düstere Bilder von einem Spaziergang: Staubtrockene Felder, ein versiegter Fluss, Nadelbäume, die ihre Nadeln abgeworfen hatten und nur noch als tote Gerippe in der Landschaft stehen, überall verdorrte Pflanzen soweit das Auge reicht. Und ich sendete traurige Emoticons zurück. Denn was sollte ich auch sagen: "Das ist das Gesicht der Klimakrise, gewöhn Dich dran"? Nicht besonders aufbauend. In ihrer Region war es diesen Sommer extrem heiß und es hat sechs Wochen lang nicht geregnet. Sie schilderte bei den Fotos ein Gefühl, dass inzwischen auch in Deutschland leider immer mehr Menschen kennen und das Johannes Schneider in diesem lesenswerten Essay beschreibt:
Der damit verbundene Schmerz ist mitnichten neu, er ist längst im englischsprachigen Ausdruck Climate Grief enthalten. Im autobiografischen Aufsatz Grief for a lost future and an eroded past über ihre durch anhaltende Trockenheit ausgelöschte nordkalifornische Kindheitswelt erinnerte die New Yorker Autorin Leah Muncy Anfang dieses Jahres zudem an den Begriff Solastalgia. Einst vom Umweltphilosophen Glenn Albrecht mit Blick auf die Umweltzerstörung in Bergbauregionen und lokale Dürren geprägt, wird das Wort inzwischen für psychische Leiden gebraucht, die der Klimawandel auslöst. Gebildet aus solatium, dem lateinischen Wort für "Trost", bezogen auf den Begriff der Nostalgie, ließe es sich wohl am ehesten als "Trostschmerz" übersetzen, was allerdings trügerisch ist. Der Schmerz entsteht ja durch die Abwesenheit von Trost, genauer gesagt: durch wachsende Trostlosigkeit.
Was also tun? Schneider schildert diverse Coping-, also Bewältigungsmechanismen.
Was mir im Text fehlt, ist jener Bewältigungsmechanismus, den Klimaaktivistin Greta Thunberg seit ihrer berühmt gewordenen Rede immer wieder empfiehlt: „Activism works. So what I'm telling you to do now, is to act.” Das hat mehrere Vorteile: Wir können immer noch die schlimmsten Auswirkungen der Klimakrise verhindern. Je mehr Menschen sich darüber nicht nur sorgen, sondern auch handeln, umso besser.
Aus der berechtigten Trauer kann Gutes und Positives erwachsen. "In vielen Fällen motiviert Trauer auch zum Handeln", wird ein Umweltpsychologe in diesem Text von Klimafakten zitiert.
Schließen sich Menschen jedoch zusammen, um gemeinsam etwas unternehmen, gebe ihnen dieser Schritt das Gefühl, die Kontrolle wiederzugewinnen und etwas verändern zu können.
Das Gefühl sich zu engagieren, insbesondere in einer Gemeinschaft von Gleichgesinnten, hilft vielen sich aus der allumfassenden Trostlosigkeit zu befreien.
Quelle: Johannes Schneider Bild: Fotofeeling/plai... www.zeit.de
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