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Kopf und Körper

Warum hat man eigentlich einen Kater? Weil man trauert!

Benedikt Sarreiter
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Benedikt SarreiterMontag, 24.07.2017

Nach dem Rausch kommt der Niederschlag. Der Hangover schwächt den Körper, lähmt den Geist und er errichtet die Grenzen wieder, die während des Highs keine Rolle mehr spielten, schreibt der Literaturprofessor Mark Edmundson in seinem sehr schönen Essay:

Last night we were whole, and now we’re split at least in half—the part that acted and the part that, now, renders judgment. As David Lenson puts it in his impossibly good book On Drugs (1995), “The aftermath of the high is therefore more than a physiological reaction, more than headache and nausea. It is also the vengeful rebuilding of all those barriers the drug was able momentarily to dissolve.” Alcohol dissolves the barriers between desire and modulation, between aspiration and judgment and sometimes between the I and another. Come morning, though, those barriers need to be rebuilt, and what we feel is the loud and ugly clanking of the reconstruction, of jagged walls being raised up again.

Diese blöden Grenzen. Aber sie gehören nun mal zu uns, denn ständig in Ekstase leben, würde ja auch niemand aushalten. Edmundson erweitert den Zustand des Hangovers auf viele Bereiche unseres Lebens:

And—here is the crucial point—the hangover is not only an aftermath of booze and drugs. The hangover may also pertain to failed idealizations of many sorts: Religious disillusion (or fatigue) may qualify as a sort of hangover; erotic loss or disappointment may also be described with reference to the philosophy of the morning after.

Der Morgen danach ist immer schmerzvoll. Nie mehr wollen wir ihn erleben. Und dann verlieben wir uns doch wieder, trinken zu viele Drinks oder fressen bis uns kotzübel wird. Weil unser Verlangen nach mehr als die Normalität nicht befriedigt werden kann.

Warum hat man eigentlich einen Kater? Weil man trauert!

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