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Kopf und Körper

Warum die Suche nach Glück unglücklich macht

Theresa Bäuerlein
Journalistin. Autorin. Seit (gefühlt) schon immer.
Zum Kurator'innen-Profil
Theresa BäuerleinSonntag, 24.02.2019

Die Glücksforschung ist in den letzten zwei Jahrzehnten explodiert. Es gibt mehr Informationen denn je darüber, was Menschen glücklich macht, mehr Bestseller, Ratgeber, Vorschläge. Wenn es danach ginge, müssten die Menschen heute sehr viel glücklicher sein als im letzten Jahrhundert. 

Sind sie aber nicht. Mehr noch: Die Suche nach Glück scheint sogar unglücklich zu machen, wie die Sprecherin dieses TED-Talks erfuhr, nachdem sie sich im Rahmen ihres Studiums die Forschungslage angesehen hatte. Die simple Tatsache scheint zu lauten: Es geht im Leben nicht darum, glücklich zu sein. Jedenfalls nicht um das, was allgemein als Glück verstanden wird: Erfolg. Die perfekte Beziehung. Die schöne Wohnung, der schöne Körper, Freizeit etc. Nichts ist falsch an diesen Dingen, aber was Menschen wirklich glücklich zu machen scheint, ist ein Gefühl von Sinn in ihrem Leben. 

Das mag wie ein Satz aus einem Kalender mit Sinnsprüchen klingen, aber die Bedeutung dieses Prinzips ist viel tiefgehender, als es man auf den ersten Blick denken mag. Emily Esfahani Smith identifiziert vier Faktoren, die Menschen ein Gefühl von Sinn in ihrem Leben geben: 1. Zugehörigkeit 2. Bestimmung 3. Geschichten (wie wir die Geschichte unseres Lebens deuten) 4. Erfahrung eines großen Ganzen. 

Interessant dabei: Diese Faktoren sind nicht inhärent "gut", denn Gangs, Sekten etc. nutzen die gleichen Prinzipien, um Gewalt und Unterdrückung zu organisieren. Genau deswegen, mein Esfahani, und das ist vielleicht ihr wichtigster Punkt, sollte die Gesellschaft Menschen bessere Alternativen anbieten, um diese vier Faktoren zu erleben. 

Warum die Suche nach Glück unglücklich macht

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Kommentare 5
  1. Elie Kruder
    Elie Kruder · vor mehr als 5 Jahre

    Eigentlich mag ich TED Talks, aber der hier wirkt total aufgesetzt und leicht ignorant - an jeder, wirklich jeder Ecke bekommt man seit Jahren mit dem Megafon eingetrichtert, dass Streben nach Glück nur dann Erfolg hat, wenn man seine wahre Bestimmung und seinen persönlichen „wahren Willen“ findet und das Materielles, Statussymbole, den Glücksvorstellungen anderer hinterherzulaufen oder andere Menschen dazu zu benutzen, eine imaginäre Glücksvorstellung zu projizieren, eher nicht dazuzählen.
    Alternativ könnte man auch einfach ein paar Klassiker oder die unendliche Geschichte zu Ende lesen. Nett vorgetragene Binsenweisheiten bleiben trotzdem solche. (All puns intended)

    1. Theresa Bäuerlein
      Theresa Bäuerlein · vor mehr als 5 Jahre

      Fair enough! Das mit der Bestimmung und dem Willen nervt mich auch total, aber ich finde, darum geht es bei Esfahani Smith eben gerade nicht, sondern um „meaning“, also Sinn, was nochmal etwas ganz anderes ist...

  2. Marcus von Jordan
    Marcus von Jordan · vor fast 6 Jahre

    gerade mit Kind zum Englisch üben übersetzt...sehr guter, schlüssiger und erfrischend unkomplizierter Vortrag. Dankeschön.

    1. Theresa Bäuerlein
      Theresa Bäuerlein · vor fast 6 Jahre

      Das Kind hat Glück! (schlechter pun intended ;))

    2. Marcus von Jordan
      Marcus von Jordan · vor fast 6 Jahre

      @Theresa Bäuerlein ...und ich erstmal!

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